02.
12.
2021
Nati Männer A | Autor: Güngerich Etienne

Finnland will den Hattrick

An der am Freitag beginnenden Männer-WM in Helsinki will Finnland das erreichen, was bereits vor elf Jahren geschehen ist: vor eigenem Publikum Gold holen. Es wäre der fünfte Titel insgesamt und der dritte in Folge. Doch Schweden, Tschechien und die Schweiz geben sich nicht einfach so geschlagen.

Finnland will den Hattrick Finnland will sich vor eigenem Anhang zum dritten Mal in Folge zum Weltmeister küren lassen. (Bild: Michael Peter)

Im Jahr 2008 holte sich die finnische Nationalmannschaft in einem unvergessenen Final in der rappelvollen O2-Arena in Prag erstmals den WM-Titel. Zwei Jahre später doppelte sie vor eigenem Publikum nach. Mit etwas Verspätung kehrt die Weltmeisterschaft nach elf Jahren wieder nach Helsinki zurück - und Finnland steigt wieder als Titelverteidiger ins Rennen. In den letzten 13 Jahren kam es zu einer heimlichen Wachablösung im Welt-Unihockey, ging an den letzten sechs Weltmeisterschaften doch viermal Finnland als Gewinner vom Platz.

Nykky setzt wieder auf Routine
An der 13. WM in Helsinki wird von Finnland das dritte Gold in Folge erwartet. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt Trainer Petteri Nykky wie gewohnt auf alt bewährte Kräfte, vor allem in der Verteidigung. Mikko Leikkanen (33), Lauri Stenfors (31), Jonne Junkkarinen (31, ex-Köniz), Janne Lamminen (35), Tatu Väänänen (38, Wiler-Ersigen) und Juha Kivilehto (39, 8. WM-Teilnahme) haben allesamt das 30. Lebensjahr überschritten und bringen viel internationale Erfahrung mit. Nur Krister Savonen (ex-Wiler) fällt mit seinen 27 Jahren etwas ab, kann aber punkto Erfahrung trotzdem schon gut mithalten.

Immerhin im Sturm hat Nykky mit Eetu Sikkinen, Oskari Heikkilä und den Gebrüdern Kainulainen vier WM-Debütanten nominiert. Der Grossteil der Mannschaft besteht, wie in den letzten Jahren üblich, aus Spielerin von Liga-Dominator Classic Tampere. Kainulainen und Co. stehen hinter bestandenen Kräften wie Sami Johansson, Peter Kotilainen, Joonas Pylsy oder Emeli Salin für die neue Generation und werden dafür sorgen, dass Finnland auch in der zweiten und dritten Reihe hochkarätig besetzt sein wird.

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Juha Kivilehto ist der Team-Oldie bei Finnland. (Bild: Michael Peter)

Schweden mit neuem Trainerduo
Mehr Wechsel seit der letzten WM vor drei Jahren hat Rekord-Weltmeister Schweden vollzogen. Nicht nur im Spielerkader, sondern vor allem auf der Trainerposition. Mikael Hill wurde im November 2020 entlassen und wurde durch das Trainerduo Thomas Brottman und Niklas Nordén ersetzt. Während Nordén seine Sporen als Coach bei Växjö abverdiente, stand Brottman bei Faluns goldener Zeit an der Bande.

In den wenigen Spielen seit dem Trainerwechsel war bereits ersichtlich, dass im schwedischen Spiel etwas geändert wurde. In Schweden scheint nach zwei verpassten WM-Titeln realisiert worden zu sein, dass man sich nicht mehr nur auf die individuelle Klasse seiner Einzelspieler verlassen, stattdessen auch mit einer gut überlegten Taktik ins Turnier gehen sollte. Ob die Massnahmen bereits Früchte tragen, wird sich bereits am kommenden Samstag zeigen, wenn Schweden im zweiten Gruppenspiel auf Finnland trifft.

Die Rückkehr von Roman Pass
Dänemark und Lettland, die beiden anderen Teams der Gruppe A, werden nicht dazu in der Lage sein, den Unihockey-Grössen ein Bein zu stellen. Sie werden den Umweg über die Playoffs nehmen müssen und dort auf die zwei Besten der Gruppen C und D treffen. Angeführt wird die zweite «Tableauhälfte» von der Slowakei mit Wiler-Stürmer Michal Dudovic. Vor fünf Jahren ging sein Stern an der WM in Riga auf, an der letzten Weltmeisterschaft in Prag wurde er mit 21 Punkten (9+12) sogar Topskorer des Turniers. Die Hoffnungen auf einen Viertelfinaleinzug sind bei den Slowaken nicht zuletzt wegen Dudovic gross. Schon an vergangenen Turnieren überzeugten die Osteuropäer mit einer ausgeglichenen Mannschaft und solider Taktik. Thailand und die USA werden in der Gruppenphase nicht mehr als ein Sparring-Partner sein, gegen Polen geht es dann um den Gruppensieg.

Eine ähnliche Favoritenrolle wie die Slowakei nimmt in der Gruppe D Estland ein. Im Kader der Balten findet sich erneut eine Handvoll Spieler, die in den schwedischen Ligen agieren. Und dann ist da noch Roman Pass, der mit seinem Heimatland seine zehnte WM bestreiten wird. Hat der nicht aufgehört und ist seit dieser Saison nur noch Spielertrainer bei Olten Zofingen? Doch. Aber nachdem Australien sowie Japan ihre Teilnahmen abgesagt hatten, rutschten die Esten nach. Und so entschied sich Pass, doch noch einmal aufs Spielfeld zurückzukehren. Für das Turnier in Helsinki, der Ort an dem Pass vor 20 Jahren seine erste WM bestritt, hat der Verteidiger gemäss eigenen Aussagen in den letzten drei Monaten «wie ein Profi gelebt.» Der zweite Profiteur von den Absagen Australiens und Japans sind die Philippinen. Die Asiaten werden erstmals an einer WM dabei sein.

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Roman Pass wird Estland wieder als Captain aufs Feld führen. (Bild: Michael Peter)


Gruppe A
Finnland (1.)
Schweden (2.)
Dänemark (7.)
Lettland (8.)

Gruppe C
Slowakei (9.)
Polen (12.)
Thailand (14.)
USA (15.)

Gruppe D
Estland (10.)
Kanada (11.)
Singapur (16.)
Philippinen (35.)

 

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1.Floorball Fribourg+4053.000
2.Ad Astra Obwalden+2950.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+6548.000
4.UHC Thun+6247.000
5.Unihockey Limmattal-434.000
6.Ticino Unihockey-1430.000
7.UHC Lok Reinach-1630.000
8.I. M. Davos-Klosters-529.000
9.Regazzi Verbano UH Gordola-2723.000
10.UHC Grünenmatt-3919.000
11.UHT Eggiwil-4617.000
12.UHC Sarganserland-4516.000
1.Waldkirch-St. Gallen+6146.000
2.Unihockey Basel Regio+2338.000
3.UH Lejon Zäziwil+3137.000
4.Nesslau Sharks+734.000
5.UH Appenzell+2229.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+829.000
7.Floorball Uri+1628.000
8.Visper Lions-5312.000
9.UH Red Lions Frauenfeld-339.000
10.UH Zulgtal Eagles-828.000

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