09.
12.
2018
Nati Männer A | Autor: Kuoni Patrick

"Pascal Meier ist der beste Torhüter der Welt"

Der Game-Plan vom Schweizer Nati-Trainer David Jansson ging im WM-Halbfinal gegen Schweden voll auf. Trotzdem reichte es am Ende nicht. Er erklärte uns nach der Partie, wieso dieses enge Spiel für ihn keine Überraschung war und wieso die Schweiz nach der 4:3-Führung nicht hinten reingestanden ist.

Cheftrainer David Jansson verpasst mit der Schweiz die Sensation im WM-Halbfinal gegen Schweden nur knapp. (Bild: Erwin Keller)

Die Schweiz war Schweden in der regulären Spielzeit fast ebenbürtig. Siehst du das auch so?
David Jansson: Ich bin sogar der Meinung, dass wir über 70 Minuten ebenbürtig waren. Für die Voraussetzungen, die wir auf dem Papier im Vergleich zu den Schweden haben, ist dieses Spiel noch höher einzustufen. Grosses Kompliment an die Spieler. Das war eine fantastische Leistung. Schade, dass es am Ende trotzdem nicht gereicht hat. Aber wir haben allen gezeigt, was wir können. Wir haben über die ganze Kampagne seit der WM 2016 immer gut gegen Schweden gespielt. Deshalb war das Spiel am Samstag für mich keine riesen Überraschung.

In der Verlängerung hatte man als Zuschauer das Gefühl, dass Schweden etwas dominanter war als noch zuvor.
Kann sein. Wir haben versucht mit dem Ball das Spiel zu kontrollieren. Es ist aber möglich, dass wir da weniger Ballbesitz hatten. Mein Gefühl war aber, dass wir immer noch ziemlich gefährlich waren. Ich erinnere mich auch in der Verlängerung an einige gefährliche Aktionen vor dem schwedischen Tor.

Wie hoch schätzt du die Leistung von Pascal Meier ein?
Pascal Meier ist für mich der beste Torhüter der Welt. Wir wussten schon vor der Partie, dass wir einen Meier in Top-Form brauchen werden. Wir wussten auch, dass die Verteidigungsleistung zusätzlich sehr gut sein muss, damit Meier überhaupt die Chance erhält, zu zeigen, wie gut er ist. Dies ist uns gelungen. Wir haben unser System durchgezogen, egal was auf dem Feld passiert ist. Das war unsere grosse Stärke. Es ist so schwierig immer gleich zu verteidigen, egal wie emotional das Spiel gerade ist.

Ist die Schweiz nach dem Tor zum 4:3 etwas zu offensiv gestanden?
Nein, das sehe ich nicht so. Es ist aber auch nicht unser Stil nur noch hinten reinzustehen. Ich persönlich bin überhaupt kein Fan von einem passiven Spiel in so einer Situation. Es entspricht viel mehr unseren Stärken, wenn wir den Gegner weiter unter Druck setzen. Das hat ja auch zuvor sehr gut geklappt. Deshalb habe ich bezüglich der taktischen Entscheidungen auch im Nachhinein kein Bedauern.

Nun kommt das Bronze-Spiel gegen Tschechien. Nach so einer bitteren Niederlage ist es sicher nicht ganz einfach noch einmal auf höchstem Niveau zu agieren. Wie motivierst du die Spieler?
Ja, das scheint auf jeden Fall schwierig. Wenn man das Ganze aber aus der Vogelperspektive sieht, sollte es nicht so schwierig sein. Wir waren so gut und deshalb wissen wir nun was wir zeigen können. Schwierig es vor allem, die negativen Emotionen auszublenden. Das ist nun die Aufgabe des Staffs.

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