09.
12.
2021
Nati Männer A | Autor: Güngerich Etienne

"Wir können noch viel besser spielen!"

Finnland hat an der Heim-WM in Helsinki den Viertelfinal gegen die Slowakei im Schongang gewonnen. Mit den Ausfällen von Krister Savonen, Tatu Väänänen und Joonas Pylsy plagen die Gastgeber momentan Personalsorgen. Der ehemalige Winterthurer Mikko Hautaniemi meint, dass diese keinen Einfluss auf das Team haben.

Mikko Hautaniemis Aussage tönt wie eine Kampfansage an die Konkurrenz. (Bild: Dieter Meierhans)

Die Mission für Finnland ist klar: an der Heim-WM in Helsinki soll der dritte Titel in Folge her. Das ganze Land fiebert momentan mit der Mannschaft von Petteri Nykky mit. Der Sieg vom Samstag gegen den ewigen Rivalen Schweden hat die über 7000 Fans in der Helsinki Ice Hall elektrisiert und das Selbstvertrauen gestärkt. Die Vorstellung des Titelverteidigers war beeindruckend - vor allem das Tempo und die Präzision, die von allen drei Linien angeschlagen wurden. Im letzten Gruppenspiel gegen Lettland und im Viertelfinal gegen die Slowakei schalteten die Finnen aber einen Gang zurück.

Dazu kam, dass mit Joonas Pylsy und Tatu Väänänen zwei weitere Spieler ausfielen, nachdem bereits Krister Savonen zwei Tage vor dem WM-Start für das ganze Turnier Forfait erklären musste. Der ehemalige Wiler-Akteur erlitt in einem Meisterschaftsspiel bereits seine sechste Gehirnerschütterung, was sogar das Karrieren-Ende zur Folge haben könnte. An seiner Stelle, in der Classic-Linie mit Janne Lamminen, Eemeli Salin, Nico Salo und Sami Johansson spricht Nykky dem eheamligen Könizer Jonne Junkkarinen das Vertrauen aus. Die Sorgen des finnischen Nationaltrainers wurden aber über unter der Woche noch grösser, als auch Pylsy (angeschlagen) und Väänänen (Corona-Verdacht) gegen die Slowakei nicht auflaufen konnten. Weil der IFF im Falle eines Corona-Verdachts eine provisorische Nachnominierung erlaubt, lief am Mittwoch TPS-Stürmer Mikko Kailiala auf.

Mikko Hautaniemi, der sieben Jahre in der Schweiz für den HC Rychenberg Winterthur stürmte, will sich von den Personalwirren nicht beeinflussen lassen. Nach dem Spiel gegen die Slowakei haben wir das Weltmeister-Mitglied von 2018 abgefangen und ihn kurz (auf Deutsch) zur aktuellen Situation befragt.

Finnland schlägt im Viertelfinal die Slowakei mit 5:1, das erste Tor fiel erst nach 17 Minuten. Es war ein ziemlich lahmes Spiel.
Einverstanden. Wir haben es zwar versucht, aber heute fehlte uns irgendwie die Energie. Trotzdem hatten wir alles unter Kontrolle und es kam nie Nervosität auf. Schlussendlich haben wir gewonnen und es sind alle zufrieden. Aber klar: wir wissen, dass wir am Freitag viel besser spielen müssen - sonst sind wir weg.

Hatten die kurzfristigen Ausfälle von Pylsy und Väänänen einen Zusammenhang mit dem dürftigen Auftritt?
Nein. Es spielt keine Rolle, wer im Team aufläuft. Es gehört im Teamsport dazu, Ausfälle zu kompensieren. Wir müsse im Hier und Jetzt leben und haben keine Zeit, um zu hadern. Ich bin aber sicher, dass die Beiden am Freitag wieder zurückkehren werden.

Stichwort Freitag: da wartet im Halbfinal Tschechien auf euch. Was erwartest du für eine Partie?
Das wird ein ganz anderes Spiel werden als heute. Die Energie wird von alleine zurückkommen, weil die Halle wahrscheinlich voll sein wird. Das tschechische Team hat einen leichten Umbruch hinter sich. Es befinden sich viele talentierte Spieler in der Mannschaft, die sehr gefährlich sind.

Mit den Halbfinal-Spielen erfolgt für den WM-Tross auch der Umzug in die Hartwall-Arena. Hast du dort schon einmal gespielt?
Nein. Als noch die Superfinals dort ausgetragen wurden, war ich ja beim HCR tätig. Ich freue mich riesig, vor so vielen heimischen Fans auflaufen zu dürfen.

Wie bewertest du die Auftritte Finnlands bis jetzt an diesem Heim-Turnier?
Die zwei letzten Spiele gegen Lettland und die Slowakei waren harzig, wir brachten nicht das erhoffte Tempo in unser Spiel. Das liegt auch daran, dass wir nicht genau wussten, was uns erwartet, zum Beispiel wie sich die Gegenspieler in den 1-gegen-1-Situationen verhalten. Gegen Schweden war es ein richtig tolles Spiel. Aber ich bin sicher, dass wir noch besser spielen können und auch müssen!

Und wie bist du mit deiner bisherigen Performance zufrieden? Noch ist dir ein Torerfolg verwehrt geblieben.
Das ist mir scheissegal. Ich kenne meine Rolle in der Mannschaft und versuche, die so gut wie möglich umzusetzen. Tore sind zwar schön, aber nicht das Wichtigste.

Vielleicht hast du dir diese ja für den Halbfinal und einen allfälligen Final gegen die Schweiz aufgespart?
Ich hatte eine unvergessliche Zeit in der Schweiz. Ihr habt ein gutes Team mit tollen Typen. Nils Conrad ist ein guter Freund von mir - auch mit den beiden Torhütern Paesce Meier und Pädi Eder habe ich ein gutes Verhältnis. Aber jetzt schauen wir zuerst, was am Freitag passiert.

 

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