12.
2018
WM 2018: Tagesbericht 9
MVP, All-Star-Team, Statistiken und vieles mehr: Alle Ereignisse vom Sonntag noch einmal zusammengefasst in unserem letzten Tagesbericht von der WM 2018.
Neben den Medaillenspielen fiel am Sonntag in Prag auch die Entscheidung um die Ränge fünf bis acht der WM 2018. Norwegen besiegte Dänemark wie schon in der Gruppenphase und sicherte sich den 7. Platz, was einer Verschlechterung um eine Position gegenüber 2016 entspricht. Die Dänen, vor zwei Jahren in Riga noch auf dem 5. Platz, verschlechterten sich somit gar um drei Ränge.
Deutschland verlor zwar gegen Lettland, kann aber immerhin auf die zweitbeste WM aller Zeiten zurückblicken. Nur 2012, als unsere nördlichen Nachbarn im Zürcher Hallenstadion auf den 4. Platz kamen, waren sie besser als der sechste Rang in Prag. Die Letten hingegen holen mit Rang fünf ihre "angestammte" Position im Welt-Unihockey zurück: Der 10. Platz an der Heim-WM in Riga war ein statistisch krasser Ausreisser nach unten, an mittlerweile fünf der letzten sieben Titelkämpfe kamen die Letten auf Rang 5.
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All-Stars und MVP
Direkt nach dem Finalspiel zwischen Finnland und Schweden wurde auch das All-Star-Team bekanntgegeben. Pascal Meier schaffte es wie schon 2016 in Riga als einziger Schweizer in diese Formation, wurde aber gleich auch noch als wertvollster Spieler des Turniers geehrt. Seine Leistungen am Finalwochenende gegen Schweden und Tschechien hatten also bleibenden Eindruck hinterlassen.
Etwas überraschender kam die Nomination des Tschechen Adam Delong: Er hatte zwar in der Gruppenphase, als viele Tschechen noch den Tritt suchten, sein Team mit zahlreichen Toren über Wasser gehalten, im Halbfinal und im Bronzespiel war er praktisch unsichtbar.
Vom Weltmeister Finnland wurde Joonas Pylsy als bester Center ausgezeichnet, gleich drei Spieler im All-Star-Team kamen aus den Reihen Schwedens: Die Verteidiger Emil Johansson und Robin Nilsberth - der von den Schweizer Fans noch ein letztes Mal mit Pfiffen eingedeckt wurde - sowie der wohl konstanteste Angreifer Schwedens über die sechs WM-Partien, Kim Nilsson.
Topskorer Dudovic - eiskalte Finnen
Obwohl an den Unihockey-Weltmeisterschaften keine Auszeichnung für die besten Punktesammler gibt, sei an dieser Stelle auch noch Michal Dudovic erwähnt. Der 19-jährige Slowake des SV Wiler-Ersigen wurde mit 9 Toren und 12 Assists WM-Topskorer. Obwohl die Slowaken nicht weniger als vier Spieler in den Top Ten der Skorerliste hatten, verpassten sie den angestrebten 8. Rang knapp.
Die Finnen hingegen machen Schweden langsam aber sicher die Position als erfolgreichste Unihockey-Nation bei den Männern strittig. Von den letzten sechs Weltmeisterschaften gewannen sie deren vier. Kein einziger Spieler Schwedens hat derzeit eine positive Final-Bilanz gegen den Erzrivalen. Obwohl Finnland bis vor dem Halbfinal weniger dominant auftrat als Schweden, war das Team des mittlerweile dreifachen Weltmeistertrainers Petteri Nykky im entscheidenden Moment parat.
Der MVP von 2016, Peter Kotilainen, lieferte am Finalwochende eine sensationelle Leistung ab. Auch der unscheibare Joonas Pylsy war im Halbfinal und Final einer der entscheidenden Akteure. Die Tschechen schoss er fast im Alleingang ab, mit zwei Toren und einem Assist war er dafür verantwortlich, dass es nach zwei Dritteln 3:0 stand. Im Final liess er zwar keine weiteren Punkte, aber eine Plus-5-Bilanz (!) folgen, während etwa die hoch gelobte Falun-Linie der Schweden wie bereits gegen die Schweiz das Spiel nicht entscheidend prägen konnte.
So endete die WM 2018 wie bereits diejenige 2016 in Riga - mit einem Finalsieg der Finnen und der Bronzemedaille für die Schweiz. Die Geschichten dahinter sind aber zum Teil sehr unterschiedlich.
Schlussrangliste Weltmeisterschaft 2018
1. Finnland
2. Schweden
3. Schweiz
4. Tschechien
5. Lettland
6. Deutschland
7. Norwegen
8. Dänemark
9. Slowakei
10. Estland
11. Kanada
12. Australien
13. Polen
14. Thailand
15. Japan
16. Singapur
eiswolf
10. 12. 2018