11.
2016
WM-Vorschau, Gruppe B
In vier Tagen beginnt die elfte Unihockey-Weltmeisterschaft in Riga (Lettland). Wir haben für euch die vier Gruppen und die 16 Mannschaften etwas genauer unter die Lupe genommen und präsentieren sie euch bis zum WM-Start in mehreren Teilen. Heute: die Gruppe B mit Schweden, Tschechien, Lettland und Norwegen.
In der Gruppe B wird kein Weg an Rekord-Weltmeister Schweden vorbeiführen. Für die Mannschaft von Headcoach Jan-Erik Vaara gibt es nur ein Ziel: in Riga zum neunten Mal Weltmeister werden. Nach dem die Schweden 2008 und 2010 den Titel an Finnland abgeben mussten, holten sie ihn sich 2012 in der Schweiz und 2014 in Göteborg wieder zurück. Vaara kann in personeller Hinsicht aus dem Vollen schöpfen. Die Topstars wie Martin Östholm, Alexander Galante-Carlström, Kim Nilsson oder Rasmus Enström sind allesamt dabei.
Fehlen tut einzig Storvretas Henrik Stenberg, der in dieser Saison in der SSL 31 Punkte produziert hat, aber schon länger nicht mehr für die Nationalmannschaft berücksichtigt wurde. Ausserdem ist Alexander Rudd, der an der letzten EFT zwischen den Falun-Torjägern Enström und Galante-Calrström den Center spielte, nach einm Zusammenprall in der SSL noch fraglich. Mit Johan Samuelsson (Tigers) und Rasmus Sundstedt (HCR) findet auch zwei aktuelle NLA-Söldner im WM-Aufgebot. Alles andere als ein erster Platz nach der Gruppenphase liegt nicht in der Vorstellungskraft der Unihockeyexperten.
Den zweiten Rang wird voraussichtlich Tschechien belegen. Der ehemalige NLA-Spieler Radim Cepek wird in Riga seine zweite Weltmeisterschaft bestreiten. Nach der Schmach von 2012, als Tschechien unter Tomas Trnavsky nur den siebten Rang belegte, sicherten sich die Tschechen vor zwei Jahren nach einem 4:3-Sieg im kleinen Final über die Schweiz zum zweiten Mal in der Verbandsgeschichte die Bronzemedaille. Cepek hat mit Daniel Sebek (Wiler, dritte WM-Teilnahme), Lukas Veltsmid (Malans, zweite WM-Teilnahme) und Daniel Sesulka (Wiler, erste WM-Teilnahme) drei NLA-Legionäre in sein WM-Kader berufen. Petr Kolos und Tomas Sladky spielten auch mal in der Schweiz.
Zu den Schlüsselspielern zählen die in der SSL engagierten Matej Jendrisak, Milan Tomasik (beide Linköping) und Martin Tokos (Falun), die alle mit Tschechien ihre dritte WM in Angriff nehmen werden. Erneut den Sprung in den WM-Kader geschafft, hat etwas überraschend Torhüterlegende Tomas Kafka. Der 38-Jährige wird im Baltikum bereits seine neunten interkontinentalen Wettkämpfe bestreiten.
Lettland hofft auf Heimvorteil
Als klare Aussenseiter der Gruppe B steigen Lettland und Norwegen ins Rennen. Erstere wollen sich bei der ersten Weltmeisterschaft in heimischen Gefilden den Traum von einem Medaillengewinn erfüllen. Dabei müssen sie aber wohl einen Umweg über die Achtelfinals nehmen. Ausser sie besiegen wie 2012 in Zürich die Tschechen und klauen ihnen den zweiten Gruppenrang. Zum Inventar der lettischen Nationalmannschaft gehören die Zwilinge Atis und Andis Blinds.
Für Goalie Andis wird es die sechste WM sein, für Stürmer Atis gar die siebte. Mit dabei ist auch Janis Rajeckis von den Kloten-Bülach Jets. Lettland gehört auch wegen der Weltrangliste (Rang 5) zu den ersten Verfolgern der Top-Nationen und hofft, dank der entfachten Euphorie einem Favoriten ein Bein stellen zu können.
Gleich hinter Lettland befindet sich in der aktuellen Weltrangliste Norwegen. Die Skandinavier rechnen sich denn im Spiel gegen den Gastgeber auch die grössten Chancen auf einen Sieg aus. Die Nationalmannschaft hat einen leichten Umbruch hinter sich und präsentiert sich stark verjüngt. Immer noch mit dabei ist der unverwüstliche Ketil Kronberg. Der 36-jährige Stürmer von IBK Dalen gehört immer noch zu den besten Angreifern der Welt und erzielte in der SSL bis jetzt in 14 Spielen 22 Punkte. Aufmerksamkeit verdient auch Ole Mossin Olesen, der an den letzten beiden WM's sehenswerte Zorrotreffer erzielte.
Olesens Zorro-Tor an der WM 2014 in Göteborg gegen Tschechien.