11.
2019
Zeit zum Testen
Gut ein Jahr vor Beginn der WM 2020 in Helsinki misst sich die Männer-Nati an der EFT in Tampere mit den drei besten Nationen der Welt. Für David Jansson ist es eine gute Gelegenheit, neuen Spielern eine Chance zu geben.
Erstmals nach der Weltmeisterschaft von Prag im Dezember 2018 treffen sich die vier besten Unihockeynationen Schweden, Finnland, Tschechien und die Schweiz zur Euro Floorball Tour. Der Schweizer Nati-Trainer David Jansson erhielt bis jetzt einzig am Polish Cup Ende September die Möglichkeit, neue Spieler in sein Team zu integrieren. Viel muss er eigentlich auch nicht umkrempeln, ist mit Matthias Hofbauer doch nur ein Spieler zurückgetreten und befindet sich der grösste Teil der Mannschaft im besten Sportler-Alter.
Studer darf mit
Doch für die drei Testspiele im finnischen Tampere müssen doch einige gestandene Akteure wie Joel Rüegger, Kevin Berry oder Tobias Heller aus gesundheitlichen Gründen passen. Auch Deny Känzig, eine der Entdeckungen in Prag, plagt wieder eine alte Verletzung, die für den SVWE-Stürmer eine regelmässige Teilnahme an den Meisterschaftsspielen verhindert. So hat Jansson für das Trainings-Camp in Zuchwil gleich mehrere Neulinge nominiert - auch weil die SSL-Söldner Manuel Engel (Växjö), Jan Zaugg und Tim Braillard (beide Mullsjö) am Wochenende noch mit ihren Teams im Einsatz standen. Andrin Hollenstein, Dominik Alder und Roman Mittelholzer haben aber den Cut für die EFT nicht überstanden.
Dafür nimmt Jansson mit Tobias Studer vom HC Rychenberg Winterthur einen weiteren Rechtsausleger mit. Sowieso ist dort die Schweiz im Verhältnis zu den anderen Positionen nach wie vor unterbesetzt. Nach dem Rücktritt Hofbauers stehen nur noch Patrick Mendelin und Claudio Laely zur Verfügung. Schon während der WM lief mit Paolo Riedi regelmässig ein Linksausleger auf der für ihn nicht ganz idealen linken Seite auf. Ein starker Rechtsausleger, der langfristig eine Position in der A-Nati bekleiden könnte, ist weiterhin nicht in Sicht.
Überbesetzung rechts - Unterbesetzung links
Claudio Mutter verfügt zwar über die «richtige» Stockauslegung, gilt aber als solider Zweiweg-Center. Und bei den Linksauslegern ist die Schweiz eher überbesetzt, im Hinblick auf Helsinki bahnt sich sogar ein regelrechtes Gedränge an. Da ist zum einen Jan Zaugg, der momentan auch die schwedischen SSL-Spieler schwindlig spielt. Dann sind da auch noch Liga-Topskorer Paolo Riedi, Instinkt-Stürmer Manuel Maurer sowie Michael Schiess und Marco Louis, die beide noch nie an einer WM dabei waren. Ist Känzig in einem Jahr wieder fit, kann man ohne zu Übertreiben von einem Überangebot sprechen.
Auch auf der Centerposition setzen die jungen wie Mutter und Stefan Hutzli die arrivierten Kräfte um Tim Braillard, Christoph Meier und Manuel Engel unter Druck. Der Könizer Hutzli wird in Finnland allerdings wie schon in Polen wohl als Verteidiger zum Einsatz kommen, da sonst nur sechs Verteidiger zur Verfügung stehen. Ein weiterer Debütant ist Malans-Goalie Jonas Wittwer. Der ehemalige Hopper darf sich erstmals in einem Länderspiel beweisen und wird in den folgenden 12 Monaten mit Köniz' Patrick Eder um die Nummer 2 hinter WM-MVP Pascal Meier kämpfen.
Einstand von Oilinki
«Wir gehen an die EFT, um uns mit den Besten messen zu können. Es geht darum zu sehen, welche Ideen, Linien und Spieler uns jetzt und in Zukunft zu einem besseren Team machen können», sagt Jansson auf der Verbands-Homepage. Zum Auftakt geht es am Freitag um die Mittagszeit gegen Schweden. Erstmals seit dem epischen WM-Halbfinal treffen die beiden Teams wieder aufeinander. Gar noch weiter liegt die letzte Direktbegegnung gegen den zweiten Kontrahenten Finnland (Samstag, 15.00 Uhr) zurück: an der EFT in Uppsala kurz vor der WM verlor die Schweiz mit 4:3 nach Penaltyschiessen. Abgerundet wird das Turnier mit der Partie gegen Tschechien (Sonntag, 11.00 Uhr).
Auch die U19-Auswahl wird gleichzeitig zu den A-Teams eine EFT bestreiten. Olli Oilinki wird erstmals an der Bande der jungen Schweizer stehen und hat nur Spieler nominiert, die vom Jahrgang her für die WM 2021 in Frage kommen. «In diesem Alter ist das Wichtigste, Fortschritte zu erzielen. Ich erwarte, dass wir in allen drei Spielen unsere bisher besten Leistungen abrufen können», sagt Oilinki.
Aufgebot A-Nationalmannschaft
Torhüter: Pascal Meier (GC), Jonas Wittwer (Malans).
Verteidiger: Christoph Camenisch, Florian Tromm (beide Malans), Nicola Bischofberger, Jan Bürki (beide Wiler), Nils Conrad (HCR), Luca Graf (GC), Stefan Hutzli (Köniz).
Center: Tim Braillard (Mullsjö/Sd), Christoph Meier (GC), Manuel Engel (Växjö/Sd), Dan Hartmann (Malans), Claudio Mutter (Wiler).
Flügel: Marco Louis (Wiler), Tobias Studer (HCR), Claudio Laely, Paolo Riedi (GC), Manuel Maurer (Köniz), Patrick Mendelin (Basel/NLB), Jan Zaugg (Mullsjö/Sd), Michael Schiess (WaSa).
Aufgebot U19-Nationalmannschaft
Torhüter: Mateo Fiechter (SV Wiler-Ersigen), Gian-Andrea Scharmin (Zug United)
Feldspieler: Leon Tringaniello, Gian Thöni (Floorball Köniz), Luca Fankhauser, Matteo Steiner (Unihockey Tigers Langnau), Livio Mühlemann (Unihockey Basel Regio), Dylan Hasenböhler (GC Unihockey), Gian Mühlemann (SV Wiler-Ersigen), Severin Ott, Kimo Oesch, Timon Merz (HC Rychenberg Winterthur), Silvester Owusu, Damian Rohner (UHC Alligator Malans), Claudio Schmid (UHC Uster), Dario Küenzi (UHC Thun), Ramon Zenger, Niklas Graf, Simon Beck (Floorball Thurgau), Pablo Mariotti (Ticino Unihockey).
Die Schweizer Spiele an der EFT
Freitag, 8. November
Schweden U19 - Schweiz U19
10:00 Uhr
Schweden - Schweiz
11:45 Uhr
Samstag, 9. November
Finnland U19 - Schweiz U19
13:00 Uhr
Finnland - Schweiz
15:00 Uhr
Sonntag, 10. November
Schweiz U19 - Tschechien U19
09:15 Uhr
Schweiz - Tschechien
11:00 Uhr