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Huizing: „In unserer Linie wird Deutsch geredet“
Aaron Huizing spielt in der Schweiz bei den U21-Junioren der Grasshoppers und läuft international für Holland auf. Für ihn ist es in Zürich also auch eine Heim-WM. Wir konnten uns mit Huizing nach dem zweiten Sieg im zweiten Gruppenspiel unterhalten.
unihockey.ch: Herzlichen Glückwunsch zur starken WM-Premiere. Seid ihr überrascht, dass es so gut läuft?
Aaron Huizing: Wir haben uns gesagt, dass der Gruppensieg eigentlich das Ziel sein müsste. Nachdem wir gegen Singapur ziemlich Mühe hatten, dachten wir nicht, dass es gegen Kanada so eine klare Sache wird - zumal sie Deutschland fast besiegt hätten am Dienstag. Wir haben unser Spiel aber souverän runtergespielt und liessen sie gar nicht mehr zurückkommen, als wir einmal in Führung lagen.
Was sind deine Gedanken für das letzte Gruppenspiel gegen Deutschland (um 19 Uhr in der Hardau, die Redaktion)? Ihr seid in einer spannenden Gruppe gelandet.
Auf jeden Fall - bei Deutschland habe ich auch einen Kollegen von GC (Konstantin Amman, die Redaktion). Aber wir müssen dieses Spiel sicher genau gleich seriös angehen, den Gegner auf keinen Fall unterschätzen. Wenn wir als Team spielen, kommt das sicher gut.
Du sprichst es an, nicht nur bei der Schweiz sind drei GC-Spieler, sondern auch in anderen Teams. Das muss ein riesen Feeling sein, für euch ist es doch auch eine Heim-WM?
Ja, absolut. Ich spiele hier knapp 20 Minuten von daheim entfernt und erst noch vor so einer Kulisse.
Was ist genau dein Bezug zu Holland? Bist du Doppelbürger?
Mein Grossvater ist in Holland geboren. Letztes Jahr wurde ich angefragt, ob ich holländische Vorfahren habe - wenn ein Grosselternteil den Pass hat, reicht das für die Spielberechtigung beim IFF.
Man muss als Verband auch den Aufwand auf sich nehmen, die Spieler zu suchen...
Genau. Unser Trainer Leroy Baldinger hat einfach mal alle Kaderlisten im Schweizer Nachwuchs nach hölländisch klingenden Namen durchsucht und die Leute angeschrieben.
Sprachlich ist es wohl ein bunter Mix?
In unserer Linie (mit 3 Spielern von GC und 2 Könizern, die Redaktion) können wir zum Glück Deutsch reden. Ich selber rede kein Holländisch und verstehe es nur ein bisschen. So kommunizieren wir zusammen auch viel auf Englisch.
Wie oft könnt ihr mit der Nati trainieren?
Wir treffen uns etwa viermal im Jahr. Zusätzlich waren wir an den Prague Games und sind etwas früher an die WM nach Zürich gereist, um noch trainieren zu können.
Was weisst du über das holländische Unihockey? Zwei Drittel eures Teams spielen in der Heimat...
Genau, die anderen U19-Spieler sind alle in der höchsten Liga der Männer. Wie viele andere Ligen es noch gibt, weiss ich ehrlich gesagt nicht.
Ist dein Ziel, eines Tages eine A-WM zu bestreiten mit Holland? Die Frauen haben die Qualifikation dieses Jahr geschafft...
Ja, grunsätzlich schon. Ich weiss noch nicht genau, wie ich es persönlich machen werde. Den Weg in ein Schweizer Nationalteam würde ich mir gerne noch eine Weile offen halten, auch wenn es schwierig ist. Nach der U19 kann man noch wechseln, aber sobald ich ein Spiel mit Hollands A-Nati mache, geht das nicht mehr. Darum lege ich vielleicht international eine Pause ein.
Du selber hast immer in der Schweiz gespielt?
Genau. Mein erster, jetziger und somit einziger Club ist GC, ich wohne in der Nähe und habe bei den Grasshoppers angefangen. Jetzt habe ich gerade meine erste U21-Saison bestritten und wir kamen bis in den Playoff-Final und wurden Vizemeister.