05.
2011
Trotz guter Leistung im Halbfinale gescheitert
Als Aussenseiter traten die Schweizer U19-Junioren gegen Titelverteidiger Schweden an, doch davon war in den ersten zehn Minuten nichts zu sehen. Energisch, leidenschaftlich und lauffreudig setzten sie die Schweden unter Druck und konnten einige gute Torchancen verzeichnen. Doch das alte Übel der mangelhaften Chancenauswertung machte einer Schweizer Führung einen Strich durch die Rechnung. Statt einer Führung hiess es nach 13 Minuten 2:0 für Schweden. Nach Jesper Karlssons 3:0 (18.) schien die Partie einen einseitigen Verlauf zu nehmen. Doch Yves Pillichodys Unterzahl-Treffer zum 3:1 27 Sekunden vor der Sirene brachte die Hoffnung zurück.
Kurze Hoffnung nach Doppelschlag
stand auch zu Beginn des zweiten Drittels im Mittelpunkt. Seinen Penalty hielt der schwedische Torhüter Tobias Steineck zwar, doch gegen Simon Garniers Schuss zum 3:2 war er machtlos. Die Schweizer waren wieder im Aufwind, doch statt dem Ausgleich mussten sie das vierte Gegentor hinnehmen. Albin Sjögren aus der starken ersten schwedischen Linie traf bei einer angezeigten Strafe (27.). Gut eine Minute später tanzte sein Blickkollege Alex Kjelbris die Schweizer Abwehr aus und traf zum 5:2 (29.).
Dieser Treffer war Gift für das Schweizer Selbstvertrauen. Schweden übernahm das Zepter und liess Ball und Gegner gekonnt laufen. Bis zur 47. Minute erhöhten sie sogar auf 7:3. Doch die Schweizer gaben nicht auf. Nach einem Doppelschlag von Manuel Hummer (54.) und Jonas Ledergerber (56.) stieg der Lärmpegel im Schweizer Fanblock wieder. Die Hoffnung war aber nur von kurzer Dauer. 49 Sekunden später traf Kevin Lieback Asp zum entscheidenden 8:5 für Schweden. Auch bei sechs gegen vier Spielern kurz vor Schluss konnten die Schweizer nicht mehr reüssieren.
„Tolle Teamleisung"
„Wir haben unser Bestes versucht, doch es reichte nicht", resümierte Trainer Thomas Berger nach Spielschluss treffend. Die Schweizer Junioren spielten phasenweise gross auf und boten dem „grossen" Schweden energischen Widerstand. Die Chancenauswertung und die Abgebrühtheit machte aber den grössten Unterschied zu Gunsten der schwedischen Equipe aus. „Die Enttäuschung ist riesig", musste auch Manuel Hummer zugeben. Der zweifache Torschütze freute sich vor allem über die tolle Teamleistung. „Das war unser bestes Spiel gegen Schweden, so nahe dran waren wir noch nie", freute sich der Ustermer.
Nach dem 7:5 sei nochmals ein Ruck durch die Mannschaft gegangen, so Hummer. „Da haben wir wieder daran geglaubt, gewinnen zu können." Trotzdem müssen die Schweizer nun im Halbfinale ran. Manuel Hummer hofft auch Tschechien als Gegner. „Deren Spiel liegt uns besser", ist Hummer überzeugt. Sein Wunsch ging in Erfüllung. Finnland gewann das zweite Halbfinale gegen Tschechien mit 8:6.
Schweden - Schweiz 8:5 (3:1, 2:1, 3:3)
Stadthalle Weissenfels (GER). - 528 Zuschauer. - SR Fordell/Vuola (FIN).
Tore: 10. Johansson (Rudd) 1:0, 13. Stenmark (Hedlund) 2:0, 18. Karlsson (Nielsen) 3:0, 20. Pillichody (Engel) 3:1, 25. Garnier (Hummer) 3:2, 27. Sjögren (Hedlund) 4:2, 29. Kjelbris (Rudd) 5:2, 43. Jirebeck (Karlsson) 6:2, 45. Hummer (Gröbli) 6:3, 47. Sjögren (Rudd) 7:3, 54. Hummer (Riedi) 7:4, 56. (55:04) Ledergerber (Buchli) 7:5, 56. (55:53) Lieback Asp (Sjögren) 8:5.
Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Schweden, 1-mal 2 Minuten gegen Schweiz.
Schweden: Steineck; Lieback Asp, Johansson; Pettersson, Stenmark; Rosengren, Nielsen; Sjögren, Kjelbris, Rudd; Willisund, Hedlund, Hyden; Jirebeck, Karlsson, Borgqvist.
Schweiz: Wittwer; Müller, Castrischer; Ledergerber, Baumann; Berry; Pillichody, Liechti, Engel; Laely, Wolf, Garnier; Riedi, Gröbli, Hummer, Zeder; Buchli, Mittelholzer.
Bemerkungen: Schweiz ohne Fischli (verletzt). - Lattenschuss Borgvist (7.), Steineck hält Penalty von Pillichody (24.), Pfostenschuss Sjögren (36.), Lattenschuss Johansson (40.), Time-out Schweden (56.), Time-out Schweiz (58.).
Bestplayer: Rudd / Hummer.