05.
2009
U19 WM Splitter, Teil 3
Spektakel in Raisio
Von WM-Stimmung war bislang in Turku und besonders in der Turkuhalli noch wenig zu spüren. Zu gross die Arena, zu gross auch die Konkurrenz von der Eishockey-WM in Bern. Nach dem Ausscheiden Finnlands soll sich dies ja nun ändern. Richtige WM-Stimmung herrscht dafür in der B-Gruppe in Raisio, rund zehn Kilometer von Turku entfernt. Schulklassen sorgen mit selbstgebastelten Plakaten und Bam Bams für ein Heidenspektakel. Dass keine Schulklassen in der Turkuhalli sind, hat auch einen Grund: Die Stadtverwaltung hatte kein Geld für die Busfahrten der Kinder...
(K)ein Fussmarsch zum Stadion
Wer jetzt denkt „warum laufen die denn nicht dorthin?", muss wissen, dass die WM-Halle rund 5 km vom Stadtzentrum entfernt ist. Die Schweizer Fans haben täglich vier Verbindungen direkt zur Halle. Amüsant dabei, wie finnische Busfahrer wohl verhinderte Rallyfahrer sind und jeweils alles aus ihren Vehikeln rausholen. Wieso die Halle so weit ausserhalb des Stadtzentrums ist, haben wir auch erfahren. Der Verleger von Turkus Hauszeitung „Turkun Sanomat" hat den Neubau finanziell stark unterstützt - seine Bedingung war aber, dass die Halle vor seiner Haustüre gebaut wird, damit er zu Fuss zu den Eishockeyspielen laufen kann...
Team Canada
Zurück zur B-Gruppe. Mit dem Team Canada nimmt eine ganz besondere Equipe am Turnier teil. Alle Akteure spielen normalerweise Eishockey (drei sollen nächstes Jahr sogar in die NHL gedraftet werden), einmal pro Woche steht Unihockey auf dem Stundenplan der Universitäten aus Hamilton, Toronto und Vancouver, aus welchen die Teilnehmer rekrutiert wurden. So sind die Einflüsse aus dem Eishockey auch deutlich sichtbar. Puck, äh Ball tief ins Drittel schiessen und dann diesem nachjagen, so sieht meist die Taktik aus. Auch äusserlich fallen die Crazy Canucks auf: Ähnlich wie die Schweizer Frauen Nati anno 2003 gingen sie gemeinsam zum Coiffeur. Nun laufen die meisten Teammitglieder mit einem roten Irokesenschnitt herum.
Parviainen neu auch in Lettland
Nochmals News von der Transferfront. Iiro Parviainen, ehemaliger Trainer von Waldkirch-St. Gallen und aktuell im Management von SSV Helsinki beschäftigt, kehrt zu Loviisa (1. Divison Finnland) als Clubtrainer zurück und wird gleichzeitig Nationaltrainer von Lettland. An der Weltmeisterschaft im Dezember betreute er noch die österreichische A-Auswahl. Pikant: Noch im Frühling bot sich Parviainen via Mail diversen NLA und NLB-Clubs an, sowie verschickte Offerten von einigen SSV-Spielern...
Kivilehto nach Schweden
Ein finnischer Topspieler wird dafür nach Schweden wechseln. Juha Kivilehto, immer wieder auch gerne mit Schweizer Clubs in Verbindung gebracht, wechselt auf die nächste Saison zum Erstligisten Helsingborg. Dieses Team machte in der vergangenen Spielzeit Schlagzeilen, als Fussballstar Henrik „Henke" Larsson kurzzeitig dort Unihockey spielte.
Der wahre Grund?
Bekannt wurde auch wieso Warberg nicht am Europacup-Qualiturnier teilnimmt. Die Ausgaben seien zu hoch, erst für das Qualiturnier (sehr wahrscheinlich in der Schweiz) und allenfalls für das Finalturnier in Frederikshavn (Den). Dies löste etwas Kopfschütteln aus - Frederikshavn wäre mit der Fähre aus erreichbar von Warberg. Insider lästern nun, dass der neue Vertrag von Magnus Svensson so teuer geworden sei, dass der Europacup nicht mehr drin liege...