01.
2017
Linard Parli vor der Rückkehr in die Schweiz?
Mit seinem Klub Granlo BK kämpft Linard Parli derzeit um den Aufstieg in die schwedische Superligan. Ende Saison könnte er nach zwei Jahren im Norden und mit abgeschlossenem Studium in die Schweiz zurückkehren.
Das erste Jahr in Schweden verlief für den ehemaligen GC-Stürmer Linard Parli nicht wunschgemäss. Bei Sirius kam er in der SSL nicht wie erhofft zum Zug und wechselte mitten in der Saison zu Täby in die Allsvenskan. Von dort zog er im Sommer zu Granlo weiter - dem Stammklub Johan Samuelssons.
Der jetzige Tigers-Ausländer verliess Granlo wie andere Stars auch nach dem Abstieg aus der SSL - da war Parli ein willkommener Zuzug. Und in der zweiten Saison bewies der Bündner auch, dass er das Skoren nicht verlernt hat. Er steht auf dem vierten Rang der Skorerliste und traf im Oktober in einem Spiel gleich sechsfach. Wir haben uns bei Parli nach dem Befinden erkundigt.
Wo erwischen wir dich gerade?
Linard Parli: Beim Einkaufen (lacht). Aber kein Problem, ich kann reden.
Ist es kalt in Sundsvall?
Kühle minus 10 Grad, aber das ist ja nicht so schlimm. Ich gehe jedenfalls gerne zu Fuss ins Training, das dauert etwa zwölf Minuten. Mit dem Bus hätte ich sogar länger. Aber zu Beginn des Jahres war es einige Tage minus 28 Grad. Das war schon frisch. Am letzten Wochenende besuchte ich Nico Scalvinoni in Umea. Ein herrliche Winterlandschaft und sonnig - während den wenigen Stunden, in denen die Sonne zu sehen ist.
Sportlich läuft es mit Granlo gut?
Wir stehen auf dem vierten Rang, der für die Playoffs berechtigt. Am nächsten Wochenende steht ein wichtiges Spiel gegen das knapp hinter uns liegende Wibax an - wenn wir dieses gewinnen, sieht es gut aus.
Und dann?
Das muss ich noch genau herausfinden (lacht). Bisher trugen die Nord- und Süd-Division der Allsvenskan die Playoffs getrennt aus - die beiden Meister stiegen dann auf. Diesmal soll aber scheinbar übers Kreuz gespielt werden. Wir würden als viertklassiertes Team somit nicht auf „unseren" Tabellenführer Djurgarden treffen, sondern auf Jönköping aus dem Süden.
Will Granlo überhaupt wieder aufsteigen?
Offenbar wäre das Geld für die Mehrkosten in der SSL durch die längeren Reisen vorhanden - für Verstärkungen aber nicht. Und ohne Verstärkungen macht der Aufstieg wenig Sinn, das hat man in der letzten Saison bei Gävle gesehen, das gleich wieder abgestiegen ist. Aber wir Spieler wollen natürlich gewinnen - der Verein muss dann entscheiden, was er daraus macht.
Wie beurteilst du das Niveau in der Allsvenskan?
Die Liga ist weniger ausgeglichen als die SSL. Aber ein Team wie Granlo würde sich in der Schweiz garantiert für die Playoffs qualifizieren.
Warum läuft es dir so viel besser als letzte Saison?
Das hat natürlich auch mit unserem Trainer Magnus Svensson zu tun, der mich von gemeinsamen Zeiten bei GC kannte. Er gibt mir das nötige Vertrauen und ich trage mehr Verantwortung.
Wie geht es mit dir nach der Saison weiter?
Ich werde im Mai mein Studium abschliessen (Master in International Business). Sportlich gesehen bin ich im Sommer ein „Free Agent". Anders als Scalvinoni mit GC oder Bischofberger mit Wiler habe ich keinen Vertrag mit einem Schweizer Verein.
Das heisst? Wohin zieht es dich?
Ich habe bisher meine Entscheidungen auf den Sport ausgerichtet. Jetzt wird dann der Beruf entscheiden, zu welchem Verein es mich zieht. Falls kein Angebot aus der SSL kommt, das ich nicht ablehnen kann, werde ich in die Schweiz zurückkehren. Jobs, die ich suche, dürften in der Nähe grösserer Städte zu finden sein.