10.
2002
Herren NLB: WaSa bezwingt Lok Reinach
Wenn der erste gegen den zweiten spielt, wird normalerweise eher vorsichtig begonnen. Doch bei diesem Spitzenkampf war dies nicht so. Die Fürstenländer legten los wie die Feuerwehr. Bereits nach 105 Sekunden lag der Leader gegen die Aargauer mit zwei Toren in Front. Bosshard mit einem Weit- und Furrer mit einem Drehschuss bezwangen den Gästetorwart. Es schien, als ob die Gäste mit zu viel Respekt vor WaSa in die Partie gingen. Aber den Ostschweizern war dies egal. Sie nutzten die sich bietenden Chancen eiskalt aus. Die Partie war somit lanciert. Es entwickelte sich ein schnelles und intensives Spiel mit Torszenen auf beiden Seiten. Doch konnten beide Teams keine zählbaren Erfolge mehr verbuchen. Es brauchte schon eine Tendelei in der WaSa-Abwehr, damit auch die Gäste zu ihrem ersten Torerfolg kamen. Die Ostschweizer waren jedoch vom Gegentreffer nicht geschockt und spielten weiter mit Druck nach vorne. Im ersten Drittel fielen jedoch keine weiteren Treffer mehr und so wurden die Seiten mit dem 2-1 gewechselt.
Für das zweite Drittel hatte Lok Reinach die Linien umgestellt. Ihr Paradesturm Hafner-Hedlund-Hauser sollte es richten. Doch vorläufig trug diese Umstellung keine Früchte. Die weiter mit drei Linien spielenden Ostschweizer standen hinten weiter sicher und liessen sich nicht aus der Ruhe bringen. Und wer bekanntlich hinten keine bis wenig Fehler macht, kommt in der Offensive automatisch vermehrt zu Tormöglichkeiten. Kläger, Thürlemann und Brunner scheiterten jedoch mit ihren Abschlussversuchen knapp. So war es kurz vor Spielmitte Captain Widmer, der ein Zuspiel von Meier verwerten konnte. Einige Minuten später schnappte sich Schärli den Ball, zog los und überwand den Tormann mit einem platzierten Schuss in die weite Ecke. Nun wankten die Reinacher - fielen jedoch nicht. Aber mit einer beruhigenden 3-Tore Führung wurden die Seiten gewechselt.
Im letzten Drittel schienen die Gäste ihrem Spiel mit nur zwei Linien Tribut zollen zu müssen. Ihnen fehlte sichtlich die Kraft, um ein aggressives Forechecking zu betreiben. Sie spielten weiterhin ein wenig abwartend und hofften auf Fehler in der WaSa-Hintermannschaft. Und ihre Taktik sollte aufgehen. Denn zehn Minuten vor Spielende fabrizierten die Ostschweizer innerhalb einer Minute gleich zwei kapitale Fehler. Und das solche von einem so erfahrenen Team wie Reinach eiskalt ausgenutzt werden, war nicht erst seit heute klar. Somit brachten sich die Ostschweizer selber wieder in Bedrängnis. Anstatt den Sieg souverän nach Hause zu spielen, mussten sie nochmals um den Sieg bangen. Bestimmt hätte WaSa letztes Jahr noch einen weiteren Gegentreffer einstecken müssen. Doch diese Saison läufts halt einfach ein wenig anders. Und so überstand man unmittelbaren Ansturm der Reinacher unbeschadet und konnte aus einem Konter heraus gar noch das 5-3 schiessen. Brunner hatte Müller bedient, welcher dem Tormann keine Chance liess. Zehn Sekunden vor Spielschluss entschieden die sehr gut pfeifenden Schiedsrichter nach einem hohen Stock noch auf Penalty für Reinach. Dass der starke Hedlund diesen glücklich versenken konnte war jedoch nur noch Resultatkosmetik.
Alles in allem geht der Sieg der Olma-Städter voll und ganz in Ordnung. Bei den Aargauern fehlte am Schluss die Kraft und der absolute Siegeswille, die Partie noch umzudrehen. Mit diesen drei Punkten führen die Ostschweizer die Tabelle weiter an und bleiben diese Saison weiter ungeschlagen. Am nächsten Wochenende bieten sich gleich zwei Möglichkeiten, diese Serie auszubauen. Doch um in Bülach und am Sonntag zu Hause gegen Thun (17.00 Uhr, Steinachhalle) ebenfalls gewinnen zu können, muss die starke Leistung von diesem Spiel unbedingt wiederholt werden.
UHC Waldkirch-St.Gallen - UHC Lok Reinach 5:4 (2:0, 2:1, 1:3)
Steinachhalle, 210 Zuschauer
SR: Spori/Wälti
Waldkirch-St.Gallen: Müggler, Fritsche, Benz, Frehner, Valt, Widmer, Brunner, Künzler, Bischof I., Silvola, Kläger, Bosshard, Meier, R. Thürlemann, Schärli, Furrer, Bischof R., Steiner, Müller, Preisig
Lok Reinach: ???
Tore: 2. Bosshard (Schärli) 1:0, 2. Furrer (Widmer) 2:0, 9. Hafner (Hedlund) 2:1, 30. Widmer (Meier) 3:1, 37. Schärli (Silvola) 4:1, 52. Hedlund (Schnidrig) 4:2, 52. Schnidrig 4:3, 58. Müller (Brunner) 5:3, 60. Hedlund (Penalty) 5:4,
Strafen: Waldkirch-St.Gallen 2 x 2 min, Dietlikon 3 x 2 min
Bemerkungen: WaSa ohne Stauffer, Fisch, R. Thürlemann, Signer