04.
2012
Wer holt sich den Matchball?
Bei den Frauen steht es im Playoff-Final 1:1 nach dem Startwochenende. Piranha Chur und Dietlikon gewannen jeweils ihre Auswärtsspiele. Gelingt dies den Zürcherinnen auch am Samstag in Chur?
Zwei packende Spiele bekamen die total 1239 Zuschauer zum Start der Final-Playoffs der Frauen zu sehen. Am Samstag setzte sich Dietlikon in der Churer Gewerbeschule im Penaltyschiessen 4:3 durch. Am Sonntag holte sich Piranha Chur mit einem hart erkämpften 6:5-Erfolg in der Zürcher Saalsporthalle das Heimrecht zurück. An Ostern steht nur eine Partie an, da bei den Frauen im Modus „Best-of-5" gespielt wird. Am Samstagabend wird die Partie um 19 Uhr in der Gewerbeschule angepfiffen. Der Sieger der dritten Partie erhält den Matchball für Spiel 4 am 15. April in Zürich.
„Keine Absicht"
Umstritten war im zweiten Spiel vor allem die rote Karte gegen die Churer Stürmerin Sonja Putzi in der 45. Minute. „Es war keine Absicht", betont Putzi. Mit umdrehen habe sie Gegenspielerin Tanya Ertürk getroffen, „aber es ging so schnell, ich hatte gar keine Zeit zu schauen, wo sie stand", beschreibt Putzi die fragliche Aktion. Die Schiedsrichter sahen dies als Tätlichkeit an. Für das dritte Spiel ist die Churer Angreiferin gesperrt. Über das weitere Strafmass wird in den nächsten Tagen befunden.
Langes Warten
In der Garderobe musste Sonja Putzi bange Minuten erleben. Vom Spiel bekam sie nichts mehr mit. „Die Kabine war beinahe schalldicht". Die 5-minütige Überzahl konnte Dietlikon aber nicht ausnützen. Im Gegenteil: Mit einer „Jetzt-erst-recht"-Stimmung im Bauch gelang den Piranhas kurz nach Ablauf der Strafe der entscheidende Treffer. Auch den späten Ansturm Dietlikons wehrten die Bündnerinnen mit Händen und Füssen ab. Die Churer Physiotherapeutin teilte der wartenden Putzi die gute Nachricht mit. „In dem Moment war ich wahnsinnig stolz auf meine Teamkolleginnen", atmete die gebürtige Klosterserin auf.
Ausgeglichene Serie
Der befürchtete Durchmarsch der Churerinnen, welche die Qualifikation deutlich dominierten, ist nicht Tatsache geworden. Beide Teams spielen auf Augenhöhe und zeigten gerade in zweiten Spiel viele sehenswerte Kombinationen. Bei Chur machte sich die Abwesenheit der erkranken Topskorerin Mirca Anderegg (Magen-/Darmgrippe) bemerkbar. Sie dürfte am Samstag wieder zum Einsatz kommen. Bei Dietlikon überzeugten vor allem Julia Suter - am Samstag Matchwinnerin nach den sicher verwandelten Strafstössen - und die junge Nina Bärtschi. Am Sonntag hatte sie bei vier der fünf Zürcher Treffer ihren Stock im Spiel, zwei Tore erzielte sie gleich selber.