03.
2004
Damen NLA: Pflicht als Vorbereitung auf die Kür
Wenn die Sturmformation mit Petra Kundert, Linda Kristiansen und Andrea Benz zu Kombinationen ansetzte, hatte das den gleichen Effekt wie die Funktion "schneller Vorlauf" bei einem Video-Gerät. Plötzlich war Tempo im Spiel und das Geschehen für die spärlich erschienen Besucher ansehnlich. Fünf der sieben Treffer der Red Ants ging auf das Konto dieser Linie, wobei Andrea Benz im Schlussdrittel innert zehn Minuten ein klassischer Hattrick gelang. Der Rest der Partie wird nicht in Erinnerung bleiben, was jedoch absehbar war. Zu schwach präsentierte sich der Gegner vom anderen Ende der Tabelle, zu stark sind schon Cupfinal und Playoffs in den Hinterköpfen der Winterthurerinnen.
Tempo und Härte wieder finden
Vor der Saison hätte wohl nicht mancher Geld darauf verwettet, dass die Red
Ants die Qualifikation fünf Punkte vor Meister Dietlikon auf dem ersten
Tabellenrang abschliessen würden. Dieses Abschneiden ist aus Winterthurer Sicht
höchst erfreulich, zählt aber ab sofort nichts mehr. Nach drei Partien gegen
die drei letzten der Tabelle geht es nun darum, in den Trainings an Tempo,
Zweikampfhärte und Kampfkraft wieder zuzulegen. Denn am nächsten Samstag
wartet Dietlikon als Gegner im Cupfinal und anschliessend die Bern Capitals im
Playoff-Halbfinal. Den Red Ants ist die Ausgangslage bewusst. Andrea Benz etwa
sagte: "Heute hat es Spass gemacht, die Kombinationen haben gut
funktioniert. Dietlikon ist aber ein ganz anderes Kaliber, wir müssen uns in
dieser Woche gut vorbereiten". Auch Trainer van Rooden hatte schon Minuten
nach dem Sieg gegen Sense den Cupfinal im Kopf. "Wir müssen uns taktisch
etwas einfallen lassen, um die Tormaschinerie Dietlikons zu bremsen." Das
kurz zuvor zu Ende gegangene Meisterschaftsspiel gegen die Freiburgerinnen
interessierte bereits nicht mehr.
Torjäger-Krone für Kundert
Für Statistiker von Interesse war das Fernduell zwischen Petra Kundert und der
schwedischen Weltmeisterin Karolina Widar von Dietlikon. Die beiden lagen vor
der letzten Runde in der Skorerliste gleich auf. Während die Schwedin
"nur" noch zwei Punkte holte, buchte Kundert gegen Sense zwei Tore und
zwei Assists. Somit ist die junge Bündnerin mit 25 Toren und 15 Assists aus 18
Spielen zum ersten Mal in ihrer Karriere Topskorerin der Nationalliga A.
Red Ants Rychenberg - Sense Tafers 7:2 (3:1, 1:1, 3:0)
Oberseen - 50 Zuschauer
SR: Spori / Wälti
Tore: 10. (9.09) Jaunin-Nydahl (Eberle) 1:0; 10. (9.43) Kundert (Kristiansen) 2:0; 10. (9.59) Heller (Marklund) 2:1; 15. Kundert (Benz) 3:1; 31. Suma (Ackermann) 3:2; 39. Müller (Jaunin-Nydahl) 4:2; 50. Benz (Kundert) 5:2; 54. Benz (Kundert) 6:2; 60. Benz (Kristiansen; Red Ants ohne Goalie) 7:2
Strafen: keine.
Red Ants: Tschümperlin; Siegenthaler, Breitenstein; Eberle, Jud; Kundert, Kristiansen, Benz; Jaunin-Nydahl, Müller, Flückiger; Füllemann, Wastl, Schreiner
Sense Tafers: Hauzenberger; Marklund, Schüpbach; Heine, Stauffiger; Ackermann, Aebischer, Heller; Molinari, Salzmann, Suma; Zahno
Bemerkungen: 29. Pfostenschuss Kundert; 55. Time-Out Sense, 59. Time-Out Red Ants