11.
2003
Damen NLA: Zwei Siege in 20 Stunden
Die Cup-Partie gegen die Kloten-Bülach Jets gestaltete sich mühsamer als erwartet. Im Meisterschaftsspiel der Vorwoche hatte noch ein deutlicher 7:1 Erfolg resultiert. Nun stand die Partie 6 Minuten vor dem Ende noch Unentschieden, ehe die beiden überragenden Spielerinnen des Wochenendes, Linda Kristiansen und Petra Kundert, die Entscheidung herbei zu führen vermochten. Die Red Ants führten schon nach 21 Sekunden und später mit 2:1 sowie 4:2. Es fehlte aber die Konsequenz, den Gegner, der nichts zu verlieren hatte, entscheidend zu distanzieren. Positiv kann man hingegen sehen, dass die Ruhe nach dem überraschenden Ausgleich im Schlussdrittel nicht verloren ging. Auch zwei Pfostenschüsse und ein vergebener Penalty liessen die Red Ants nicht zweifeln. Und wer zwei Ausnahmekönnerinnen wie Kundert und Kristiansen in seinen Reihen hat, kann eine enge Partie eben auch in den Schlussminuten entscheiden. Die Winterthurerinnen stehen somit im Halbfinal des Schweizer Cups, ohne das volle Potenzial ausgeschöpft zu haben.
Der erwartete Sieg gegen Thurgau
Floorball Thurgau steht nicht zu Unrecht am Tabellenende der NLA. Auch in Winterthur verfügten die Ostschweizerinnen über gerade mal 9 Feldspielerinnen. Und von diesen weisen einzig Lea und Debby Mayer gutes NLA-Niveau auf. Einen anderen Sieger als die Red Ants hatte man sich so schon vor der Partie kaum vorstellen können. Das Augenmerk richtete sich eher auf nebensächliche Fragen, zum Beispiel, ob es ein zweistelliges Resultat geben würde oder ob einige Stürmerinnen ihre Ladehemmung loswerden würden. Beide Fragen mussten schliesslich mit Nein beantwortet werden. Im zweiten Spiel innert 20 Stunden gegen einen Gegner, der nichts zum Spiel beiträgt, fehlte den Winterthurerinnen die Konzentration und die Fantasie, um noch mehr Tore zu erzielen. Und bezüglich Ladehemmung: Einzig Lili Müller, welche mustergültig von einer Thurgauerin bedient worden war sowie Nadja Schreiner, die einen Ball ins Tor stocherte, trugen Tore zum 8:2 bei. Die restlichen Treffer verteilten sich wiederum auf Petra Kundert, die gleich vier Mal ins Schwarze traf, Linda Kristiansen und Gabi Breitenstein. Bei Diana Füllemann und Andrea Benz scheint das gegnerische Tor im Moment wie vernagelt zu sein, und von den Verteidigerinnen kamen kaum gefährliche Abschlüsse. Trainer van Rooden sieht es positiv: „Uns hat es in den letzten Wochen an die Tabellenspitze gespült, obschon wir unsere Möglichkeiten noch nicht optimal nützen. Es ist doch schön, so weit oben zu stehen und sich noch weiter steigern zu können.“
Das unheimliche Duo
Von den insgesamt 14 Treffern des Wochenendes gingen 10 auf das Konto Kundert/Kristiansen, die beiden teilten sich total 14 Skorerpunkte. „Es macht Spass, mit Linda zusammen zu spielen. Wir verstehen uns sehr gut“ strahlte Petra Kundert. Trotzdem trennt van Rooden die beiden des öftern und lässt sie in getrennten Linien agieren. „Das ist kein Problem“ meint Kundert dazu. „Wir freuen uns dann einfach, wieder zusammen zu kommen. So erhalten wir auch ständig neue Impulse“. Im Hinblick auf die Playoffs werden auch die anderen Stürmerinnen noch Impulse benötigen.
Red Ants – Floorball-Thurgau 8:2 (3:0, 2:0, 3:2)
Oberseen, 60 Zuschauer
SR: Widler / Widler
Tore: 5. Kundert (Flückiger) 1:0; 10. Kristiansen (Benz) 2:0; 15. Kundert 3:0; 34. Kundert 4:0; 37. Müller 5:0; 45. D.Mayer 5:1; 47. Breitenstein (Kristiansen) 6:1; 52. Schreiner 7:1; 55. Kundert (Siegenthaler) 8:1; 60. L.Mayer (D.Mayer) 8:2.
Strafen: Red Ants keine; Thurgau 3x2
Red Ants: Tschümperlin; Siegenthaler, Jud; Breitenstein, Eberle; Benz, Kristiansen, Füllemann; Kundert, Schreiner, Flückiger; Weber, Wastl, Müller.
Floorball Thurgau: Weder; Eugster, Krattiger; Sieber; L. Mayer, D. Mayer, Ausderau; Elser, Brägger, Benziger.
Bemerkungen: 18. Pfostenschuss Kristiansen; 34. Time-Out Red Ants.