03.
2015
Enttäuschung bei Kim Nilsson
Nach dem frühen Ausscheiden der Grasshoppers aus den Playoffs ist der Frust in Zürich gross. Dem schwedischen Innebandy Magazinet erzählt GC-Superstar Kim Nilsson was alles schief lief - und was ihn in der Schweiz überraschte.
Ja, das haben auch wir uns anders vorgestellt. Das Cover des neuen Printmagazins ziert Strahlemann Kim Nilsson - leider ist er mit den Grasshoppers zwei Tage vor Eintreffen des Magazins bei den Abonnenten aus den Playoffs ausgeschieden. In der Coverstory, welche vor Playoff-Start geschrieben wurde, gibt der Schwede Auskunft über sein bisheriges Leben, die erste Zeit in der Schweiz und wie es sich anfühlt, vom schwedischen König zum Essen eingeladen zu werden.
In der Qualifikation lief das Projekt Nilsson wie am Schnürchen. Der Weltmeister erzielte Tor um Tor, wurde Topscorer und füllte in der Hardau sowie bei den NLA-Konkurrenten die Hallen. Die Hoppers schlossen die Quali auf dem 3. Rang ab, der Traum vom Superfinal lebte. Doch dann kamen die Tigers. Unglaublich, aber wahr: Nach fünf Spielen und drei (!) Heimniederlagen war die Saison der Stadtzürcher schon früh beendet.
Das Ausscheiden wirft Fragen auf. Erste Antworten lieferte Kim Nilsson kürzlich den Kollegen des schwedischen Innebandy Magazinets. Die Ausfälle seines Landsmannes Eric Björk und des Schweizer Natispielers Christoph Meier (beide mit Kreuzbandrissen out) wogen schwer, ebenso dass die Nummer 1 Jonas Wittwer anfangs der Playoffs ausfiel. „Wir hatten nicht die Breite im Kader", stellte Nilsson fest und wand gleichzeitig den Tigers ein Kränzchen. „Sie haben uns so gut wie in jeder Partie ausgespielt, sind mehr als ein Team aufgetreten, wo jeder für jeden kämpfte".
Nilsson selber kam auch nicht auf Touren. Nur auf sieben Punkte in fünf Partien kam er. „Es war rasch klar, dass die Tigers mich mit einem oder zwei Spielern aus dem Spiel nehmen wollten. Das hätte aber für mehr Platz bei den Mitspielern sorgen sollen." Nutzen konnten diese aber daraus nicht ziehen. Davor warnte Teamkollege Björk schon vor einiger Zeit, als er sagte, dass sich die Mitspieler zu sehr auf Nilsson verlassen würden. „Gut möglich, dass es so war", kommentierte Nilsson nach den Playoffs. Der Schwede war vor allem enttäuscht, dass er nicht mehr Spielzeit bekam. Trotz der Verletzten sei mehrheitlich mit drei Blöcken gespielt worden. „Natürlich wollte ich mehr Spielzeit, ich wurde geholt, um dem Team zum Sieg zu verhelfen.
Überrascht war Nilsson auch über anderes. Es gebe in der Schweiz eine ganz andere Denkweise, was vor den Spielen gemacht werde. Beispielsweise müsse jeder Spieler das Trikot selber waschen. „So wie mein Bruder in der U16. Solches habe ich seit zehn Jahren nicht mehr gemacht." Ebenfalls sehr überrascht war Nilsson, dass es in den Garderoben meist keine Toilette gibt. Manchmal müsse man diese mit dem Gegner oder den Zuschauern teilen, so Nilsson, „das fühlt sich ein bisschen komisch für mich an, wenn ich auf der Toilette von Zuschauern angesprochen werde". Nun, vor solchen Sorgen ist er fürs erste erlöst.
Quelle: Innebandy Magazinet