08.
12.
2018
Nati Männer A | Autor: Streiter Constantin

Die Schweiz verpasst den Final um Haaresbreite

Die Schweizer Männer-Nationalmannschaft zeigte gegen Schweden eine phänomenale Leistung und führte drei Minuten vor Schluss, unterlag dem Rekordweltmeister aber letztlich mit 4:5 nach Penaltyschiessen.

Die Schweiz verpasst den Final um Haaresbreite Am Ende herrschte riesige Enttäuschung im Schweizer Lager. (Bild: Erwin Keller)

Den Schweizern gelang gegen Schweden ein sehr ansprechender Start. In den ersten Minuten hatte das Team von David Jansson mehr Ballbesitz und erspielte sich einige Chancen. Auch das Zweikampfverhalten und das Blocken der gegnerischen Schüsse klappte in den ersten 20 Minuten wesentlich besser als in den Spielen zuvor. Erst in der 8. Minute kam Schweden durch Johan Samuelsson zu zwei ersten gefährlichen Aktionen. Kurz danach hiess es aber trotzdem 1:0 für den Rekordweltmeister: Robin Nilsberth wurde nach einem Freistoss von Alexander Rudd mit einem Querpass bedient und traf per Weitschuss. Die Schweden kamen nun langsam in Fahrt, doch die Schweizer hielten dagegen und trafen in der 16. Minute mit einem Konter herrlich zum Ausgleich: Matthias Hofbauer hatte Jan Zaugg an der Bande lanciert und dieser schmetterte den Ball frech ins nahe hohe Eck. Ein Tor für die Highlight-Videos nach dem Turnier. Nach einem starken ersten Drittel der Schweizer stand es 1:1. Die Schweden hatten zwar etwas mehr gefährliche Abschlüsse, doch die Eidgenossen kämpften um jeden Ball und wurden mit stehenden Ovationen der vielen rot-weiss gekleideten Fans in die Pause verabschiedet.

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Die Schweiz hatte auch zu Beginn des zweiten Drittels die etwas besseren Aktionen, namentlich mit einem gefährlichen Abschluss von Tim Braillard und einer guten Chance von Tobias Heller. In der 27. Minute wiederholte sich allerdings die Geschichte aus dem ersten Spielabschnitt - nach einem Freistoss wurde erneut Robin Nilsberth angespielt, diesmal von hinter dem Schweizer Tor aus, und der Verteidiger erzielte seinen zweiten Treffer. Und die Schweden doppelten gleich nach: Kim Nilsson profitierte von einem Fehler Maurers im Spielaufbau und erhöhte 46 Sekunden später auf 3:1. Die Schweiz brach jetzt aber nicht ein und hatte in der 31. Minute wieder zwei hervorragende Abschlüsse durch Maurer und Meier. In der 35. Minute waren es dann endlich die Schweizer, die eine schöne Freistossvariante zum Anschlusstreffer ausnützten. Luca Graf traf mit einem satten Weitschuss zum 2:3. Und sogar der Ausgleich wäre nicht unverdient gewesen - Manuel Maurer hatte zwei hervorragende Chancen, scheiterte aber denkbar knapp. Im zweiten Drittel war die Schweiz ebenbürtig, doch Schweden deutete an, dass es aus dem Nichts zu Chancen und Toren kommen kann. Somit lag das Jansson-Team nach 40 Minuten mit einem Tor in Rückstand.

Der Start ins dritte Drittel hätte nicht besser gelingen können: Mendelin traf nach Vorlage von Bischofberger sehenswert zum 3:3-Ausgleich. Nun zeigten die Schweden einige Anzeichen von Nervosität, doch die Schweiz verpasste es, gleich mit einem weiteren Tor nachzulegen. Doch auch Pascal Meier musste jederzeit bereit sein - in der 46. Minute hatten die Schweden gleich mehrere heisse Aktionen, begingen dabei aber auch ein Foul am Schweizer Goalie. Die Schweiz hatte somit das erste Powerplay des Spiels, das jedoch von keinem Torerfolg gekrönt werden konnte. Kurze Zeit später wurde eine strenge Strafe gegen Christoph Meier gepfiffen, doch das Schweizer Boxplay agierte sehr souverän. Obwohl Schweden nun viele gute Chancen hatte: Die Schweizer waren extrem solidarisch, Pascal Meier zeigte eine sensationelle Leistung. In der Schlussphase entwickelte sich ein offener Schlagabtausch und in der 57. Minute traf Patrick Mendelin aus dem Slot heraus zum 4:3 für die Schweiz, nachdem er Sekunden zuvor am Pfosten gescheitert war. Die Schweiz stand kurz vor der Finalqualifikation, doch in der 59. Minute gelang den Schweden der Ausgleich. Einen Rückpass in den Slot von Rudd verwandelte Sjögren eiskalt.

Nach einer hervorragenden Leistung der Schweiz über 60 Minuten ging das Spiel in die zehnminütige Verlängerung. Dort drückte Schweden auf die Entscheidung, doch Meier zeigte noch einmal mehrere Weltklasse-Paraden. So musste das Penaltyschiessen darüber entscheiden, wer in den Final einzieht. Die Schweiz stand bereits früh mit dem Rücken zur Wand, doch Mendelin, Hartmann und Eder (nach zwei Gegentoren für Meier eingewechselt) erhielten die Schweizer Hoffnungen am Leben. Schliesslich verwandelte aber Rasmus Enström den entscheidenden Penalty, Schweden gewann das Penaltyschiessen mit 4:3 nach je fünf Versuchen.

Die Schweiz wurde somit für eine sensationelle Leistung gegen Schweden nicht belohnt und schied einmal mehr im WM-Halbfinal aus. Im Schweizer Team spielten einige Akteure auf ihrem wohl bestmöglichen Level. Der haushohe Favorit wankte, fiel aber nicht - Schweden konnte eine Niederlage nur mit letzter Kraft abwenden und gewannen schliesslich das Penaltyschiessen.

Hier gibt es den Live-Ticker zum Nachlesen

 


Schweden - Schweiz 5:4 n.P. (1:1; 2:1; 1:2; 1:0)
O2-Arena, Prag. 10'267 Zuschauer. SR: Heinola/Marttinen (FIN).
Tore: 9. Nilsberth (Rudd) 1:0. 16. Zaugg (Hofbauer) 1:1. 27. (26:20) Nilsberth (Svahn) 2:1. 28. (27:06) Nilsson (Sundstedt) 3.1. 35. Graf (Braillard) 3:2. 41. (40:45) Mendelin (Bischofberger) 3:3. 57. (56:41) Mendelin (Meier) 3:4. 59. (58:17) Sjögren (Rudd) 4:4.
Penaltyschiessen: Hofbauer (trifft) - 0:1; Rudd - (trifft) 1:1; Rüegger - (Parsjö-Tegner hält) 1:1; Galante Carlström - (trifft) 2:1; Zaugg - (Parsjö-Tegner hält) 2:1; Nilsson - (trifft) 3:1; Mendelin - (trifft) 3:2; Adriansson - (Eder hält) 3:2; Hartmann - (trifft) 3:3; Enström - (trifft) 4:3. 
Strafen: 1x2 Minuten gegen Schweden. 1x2 Minuten gegen die Schweiz. 
Schweiz: Meier (ab dritter Penalty Eder); Berry, Graf; Bischofberger, Heller; Camenisch, Conrad; Laely, Braillard, Rüegger; Mendelin, Meier, Maurer; Hofbauer, Hartmann, Zaugg.
Schweden: Rehn (ab Penaltyschiessen Parsjö-Tegner); Hedlung, Johansson; Nilsberth, Gustafsson; Sundstedt, M. Samuelsson; Östholm; Enström, J. Samuelsson, Galante Carlström; Sjögren, Svahn, Rudd; Adriansson, Palmén, Nilsson; Wilhelmsson. 
Bemerkungen: 57. Pfostenschuss Mendelin. Schweiz ohne Bürki, Känzig und Riedi (alle nicht eingesetzt). Nilsberth und P. Meier als beste Spieler ausgezeichnet.


 

Highlights des Spiels ab 05:56

 

Der Schweizer Nationaltrainer Johan Schönbeck hat gemeinsam mit seinen Assistenten entschieden, welche Spieler an der Weltmeisterschaft in Malmö (SWE) vom 7. bis 15.... Mit zwölf WM-Debütanten nach Malmö
Dank guter Defensivarbeit und besserer Chancenauswertung gewinnt das Schweizer Männer-Nationalteam ein ausgeglichenes Spiel gegen Tschechien mit 5:3. Auch die U19-Nati siegt... Siege zum Abschluss der EFT
Das Schweizer A-Nationalteam muss an der Euro Floorball Tour eine 2:9-Niederlage gegen Finnland verkraften. Die U19-Nati verliert ihr Spiel im Penaltyschiessen nach einem... Zwei Niederlagen gegen Gastgeber Finnland
Das Männer A-Nationalteam verliert das erste Spiel an der Euro Floorball Tour im finnischen Turku gegen Schweden mit 3:7. Die Schweden legen im ersten Drittel mit einer... Sieg für U19, Niederlage für A-Nati

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