09.
2017
Dann erwischte es auch mich
Einmal mehr hatte ein Spitzenspieler unheimliches Glück. Fredrik Holtz lag am letzten Freitag blutüberströmt auf dem Boden der Weissensteinhalle in Köniz. Beim Abschlussversuch brach der Stock und knallte dem Schweden im Dienste des HCR auf den Nasenrücken. Die Bilder nach gestillter Blutung sind eindrücklich. Jedem ist klar, was bei einem Aufschlag wenige Zentimer rechts oder links passiert wäre.
Natürlich wird bei solchen Bildern das Thema Schutzbrille wieder aktuell. Wie immer wird es wohl mit der Heilung von Fredriks Nase auch wieder aus dem Fokus verschwinden. Die Frage "Baucht es im Unihockey ein Schutzbrillenpflicht?" möchte ich trotzdem beantworten. Und zwar klar mit "Ja!". Lange war ich bei dem Thema eher für ein Nein. Klar, die Schaufel im Gesicht von Matthias Hofbauer hat aufgerüttelt. Aber wohl mehr, weil "wir" Fans die Medaillienchancen sinken sahen, als dass wir uns wirklich verstärkt Gedanken zum Thema Augenverletzungen im Unihockey gemacht hätten. Auch ich gehörte damals zur Fraktion "er spielt ja wieder wie früher, warum das Theater".
Dann wurde ich selber getroffen. Nicht während meiner internationalen Karriere als siegreicher Pressespieler an WM-Journalisten-Games. Auch nicht in einem Ernstkampf mit den Wild Pigs Wyland. Es passierte in einem stinknormalen Training. Beim Einspielen. Ich hatte noch nicht mal geschwitzt - was auf der Notfallstation sehr geschätzt wurde. Nach einem Abschluss holte ich den Ball aus dem Tor, unterhielt mich mit einem Teamkollegen und drehte mich zur Hallenmitte. Bumm. Ich wurde getroffen und sank zu Boden. Ich spürte sofort, dass mit meinem linken Auge etwas nicht mehr stimmte. Ein erstes Abtasten bestätigte mein Gespür. Zumindest die Kontaktlinse war nicht mehr am vorgesehenen Ort. Wie sich ziemlich schnell herausstellte, hätte sie da auch nichts mehr gebracht - auf dem linken Auge sah ich schlichtwegs nichts. Dann ging das grosse Organisieren los. Der Schütze - ich schreibe bewusst nicht Täter, denn ich war ja nicht das Ziel - fuhr mich ins Spital. Andere Kollegen fuhren mein Auto nach Hause.
Meine linke Pupille wird für immer vergrössert bleiben. Ansonsten habe auch ich nochmals Glück gehabt. Vier Tage aufrecht "sitzen/schlafen" auf dem Sofa, davon zwei mit nur einem sehenden Auge. Die Ärztin, die sich um mein Auge kümmerte, setzte zwei Tage später einen Kontrolltermin an. Ich antwortete: "Da arbeitet mein Frau. Ich komme mit dem Postauto und kann nur zehn Minuten später als vorgeschlagen." Ich musste sie dann beruhigen, indem ich ihr versicherte, dass ich das Postauto nicht selber lenke. Das urschweizerische Postauto kannte sie also nicht, aber bei meiner Behandlung erwähnte sie, dass es zumeist Golf- oder Unihockeybälle sind, die für Patienten in der Augenklinik sorgen. Unihockey kannt sie nur aufgrund der Verletzten.
Ein sofortiges Obligatorium auf allen Stufen wäre zwar logisch, aber wohl chancenlos. Vielleicht lohnt sich ein Blick in die NHL. Da wurden neue Spieler zu besserer Schutzausrüstung verpflichtet. Während Gretzky, Lemieux und Co. zunächst noch ohne Helm spielten, galt für die besten Junioren schon das Kieferschutzobligatorium. So könnten wir es auch im Unihockey einführen. Die "Alten" dürfen ihre Gesundheit auf Spiel setzen, aber ab Jahrgang 9x gehört die Schutzbrille dazu, auch auf Stufe der Aktiven.
maverick
20. 06. 2022
maverick
20. 06. 2022
Michel Gerber
20. 06. 2022
Roman Spycher
20. 06. 2022
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maverick
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20. 06. 2022
U.Hediger 188.63.11.5
28. 09. 2017
Jose Altuve 194.9.121.8
27. 09. 2017