Wiler-Ersigen wie der HCD - Chrischi wie Leblanc?

Wir haben den an dieser Stelle vorausgesagten Playoff-Final zwischen Wiler-Ersigen und den Langnau Tigers! Morgen geht er los. Grund genug für mich, sich nach erholsamen Skiferien wieder weit aus dem Fenster zu lehnen:

Für mich steht der Meister nämlich fest. Ich verrate es an dieser Stelle: Wiler-Ersigen wird es machen. Weshalb? Die Serie verlief perfekt für die Berger-Boys. Bessere Voraussetzungen kann man nicht haben. Es waren vier enge, knappe Partien und trotz der Niederlage im ersten Match siegte Wiler-Ersigen in absoluter «crunch-time»-Manier. Endlich wurde eine kapitale Serie auf Messers Schneide in extremis gewonnen. Das war äusserst wichtig. Die Langnau Tigers haben zwar ebenfalls einen Rückstand gekehrt, doch die mangelnde Erfahrung wird den Unterschied ausmachen. Vergessen wir nicht die Unterlegenen. Rychenberg hat alles gegeben. War auch nahe an der Sensation dran. Oder Malans. In der ersten Begegnung mit 8:1 die Tigers abgeschossen - ohne Jussila. Wer hätte das gedacht? Nach der zweiten Niederlage fürchtete ich schon um meinen Tipp, allerdings haben die Emmentaler dann doch noch das Cupfinal-Gesicht gezeigt. Es war wohl nach dem Triumph in Bern für einen Moment zu viel Trubel – Malans hat die Tigers wieder auf die Erde zurück gebracht. Und das war auch notwendig. Wären die Langnauer locker durchmarschiert, hätte ich keinen Cent auf die Schönbeck-Buben gesetzt. Immerhin mussten sie auch hart fighten und ihrerseits eine mentale Hürde überspringen. Wer zweimal mit dem Messer am Hals im Bünderland siegt, dem gebührt Anerkennung. Und wie haarscharf das alles immer zusammen hängt, zeigt der Lattenschuss von Ruof bei 59:59. Diese besondere Zahlenkombination kennt auch Thomas Berger nur zu gut.

Zurück zum Final: Ich bin überzeugt, über fünf Partien werden wir hart umkämpftes, intensives Powerhockey sehen, das viele Parallelen zum diesjährigen Eishockey-Final zwischen Davos und Bern aufzeigen wird. Beste Werbung für unseren Sport. Mein Tipp: alle Heimspiele werden gewonnen. Am Schluss in Spiel fünf siegt Wiler-Ersigen. Die Rache für den Cup-Final wird die Tigers ereilen. Was kann diese Voraussage kippen? Nur Wiler-Ersigen selbst. Die Angst vor dem Versagen darf nie aufkommen. Sie müssen den Anspruch an sich stellen, einen in Playoff-Final-Hinsicht unerfahrenen Gegner auf diesem Parkett zu bezwingen. Dieser Vorteil muss ausgenützt werden und darf nicht wieder zum negativen Faktor verkommen. Das erfolgsverwöhnte Wiler-Ersigen darf nicht den Fehler machen, in ein Finale zu gehen und das Gefühl haben, etwas verlieren zu können. Intern. Extern muss Thomas (Berger) den Arno (del Curto) machen. Den Gegner stark reden. In den eigenen vier Wänden muss er seinem Team den Zaubertrank einflössen, es aufpushen. Schliesslich spielt man gegen ein Team, gegen welches man schon vier Mal in dieser Saison gespielt hat, das man kennt, das keinen Trumpf mehr im Ärmel hat. Aber genug Psychologie für heute.

Jetzt gibt es für Beide nur noch zu gewinnen. Beide Teams haben bereits gezeigt, dass sie derzeit die beiden besten Mannschaften stellen. Und Malans und Rychenberg haben ebenfalls dafür gesorgt, dass wir eine meisterliche Final-Serie sehen werden. Ich freue mich darauf. Und weil ich mich schon so weit aus dem Fenster gelehnt habe, kommt nun der letzte Orakel-Spruch für heute: Christoph Hofbauer wird zum Leblanc.