28.
10.
2014

Immer noch ein Plastikstock?

Pons Patrick

Von: Pons
Patrick

Die NZZ hat ihr heutiges Wort zum Sport dem Thema «Eishockey ohne Schlittschuhe» gewidmet und führt die Leserschaft in eine scheinbar unbekannte Sportart ein. Ein Beispiel gefällig? Voila: «Für alle, die sich nicht so auskennen: Unihockey trägt seinen eigenwilligen Namen, weil es die verschiedenen Elemente aus Feldhockey und Eishockey miteinander verbindet.» Man wähnt sich in Ur-Ur-Zeiten zurückversetzt, als damalige Granden des Unihockeys dem Moderator Werner Vetterli im Sportpanorama Visionäres wie das baldige Ende des knieenden Torhüters verkünden durften und mit einem weissen Plastikstock Präzisionsschüsse abfeuerten.

Dass solche Stöcke - es gab sie übrigens auch in schwarzer Ausführung - im Vereinssport noch immer im Einsatz stehen, war mir bis heute unbekannt. Der NZZ-Kolumnist Mikael Krogerus (er ist in Schweden aufgewachsen und hat dort offenbar selber Innebandy gespielt), dessen Sohn sich fürs Unihockey entschieden hat, schreibt weiter: «Und jetzt greift ausgerechnet mein Kind zum Plastic-Schläger.» Ich hoffe mal, der besorgte Vater hat einfach bei seiner Recherche geschlampt - und der arme Junge (dem ich viel Spass im Unihockey wünsche) muss nicht mit einem historischen Schläger aus den 1980er Jahren auf Torjagd gehen.

Im Gegensatz zu anderen nationalen Medien, existiert in der NZZ das Unihockey seit einiger Zeit (Heim-WM 2012) praktisch nicht mehr. Man kann froh, sein, wenn am Montag oder am Dienstag die Ergebnisse der NLA gedruckt werden. Cupfinal 2014: Kurzmeldung. Saisonvorschau 2014/15: Fehlanzeige. Champions Cup in Zürich? Fehlanzeige. Das war nicht immer so. 2008 publizierte die «Alte Tante» etwa ein längeres Interview mit dem damaligen Wiler-Stürmer Reto Balmer im Vorfeld des Europacups. 2005 erschien ein Journalist der NZZ gar zur Saisoneröffnungs-Medienkonferenz von GC, um mit der damaligen Neuverpflichtung Peter Runnestig ein längeres Interview zu führen. Dass neun Jahre später ein ungleich bekannterer Landsmann Runnestigs in blau-weiss aufläuft, scheint die NZZ im Gegensatz zu anderen grösseren Medien wie SRF, Tages-Anzeiger oder Berner Zeitung nicht zu interessieren. Möglicherweise wird im Hinblick auf die Weltmeisterschaften in Schweden so etwas wie eine Berichterstattung in Erwägung gezogen. On verra...

Dass die NZZ die Sportart Unihockey nicht und nur höchst marginal interessiert ist eine Sache. Wenn im ersten längeren Bericht seit einem Jahr aber journalistisch in die Mottenkiste gegriffen wird, internationale Fantasienamen kreiert und abgehalfterte Vergleiche mit Eishockey gemacht werden, wurde nicht nur schlecht recherchiert, sondern zugleich die Tatsache verkannt, dass Unihockey durchaus mehr ist als die vom Kolumnisten beschriebene «Randsportart der Randländer». Einige Beispiele: 11500 Zuschauer im Hallenstadion an der Heim-WM 2012, jedes Jahr ausverkaufter Cupfinal in Bern mit über 3000 Fans, zweitgrösster Mannschaftssportverband mit über 30'000 Lizenzierten, gesicherte SRF-Live-Übertragung des Superfinals 2015 in der Kolpingarena.

Naja 80.255.97.36

11:46:58
29. 10. 2014
Der Bericht der NZZ ist sicherlich nicht perfekt, jedoch auch mit einem deutlichen Augenzwinkern versehen. Im Gegensatz dazu ist aber dieser Blog wesentlich polemischer und etwas gar platt formuliert. Aus meiner Sicht und anhand dieser Reaktion hat der Bericht der NZZ mit den Kernaussagen nicht gänzlich unrecht. Ist klar, dass solche Aussagen bei den Experten des Unihockeysportes nicht gut ankommen...

SRF 178.194.196.88

16:53:10
28. 10. 2014
Die Live Übertragung des "Super"Finale seitens SRF ist NICHT gesichert. Das weiss ich, da ich bei SRF arbeite.
Keller Damian

Keller Damian

16:05:58
28. 10. 2014
Bei der NZZ spricht man derzeit von viel Traffic auf ihrer Website :-) Da scheint jemand was geschrieben zu haben, das die Unihockey-Volksseele erzürnt :-)
Ich habe noch heute im Ohr, wie Matthias Hüppi in die Mikrofone von SRF brüllte: «Türkyilmaz. Türkyilmaz... Kubilay Türkyilmaz könnte die Schweiz zum Sieg schiessen in... Das Wunder von Neuenburg
Die allererste Unihockey-WM 1996 in Schweden ging noch ziemlich unbemerkt an mir vorbei. Für mich stand damals das lokale Schaffen im Verein im Vordergrund - „wer bringt am... Prager Geschichten
Die Bekanntgabe von Jyri Korsman als neuer Trainer von Floorball Köniz ab nächster Saison löste einen Schwall an Mitteilungen aus. Trainerkollegen und ehemalige Spieler... Professor Korsman
Auf die Saison wird es drei neue Regeln geben. So zumindest kann man das auf (sehr) einschlägigen Websites (vermutlich ist hier der Plural schon falsch) lesen. Eigentlich ist... Cool, vernünftig und dämlich

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1.UHC Thun+5630.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+2826.000
3.UHC Grünenmatt+1724.000
4.Floorball Fribourg+823.000
5.Pfannenstiel Egg-720.000
6.Unihockey Langenthal Aarwangen-1318.000
7.Ticino Unihockey+315.000
8.I. M. Davos-Klosters-912.000
9.Unihockey Limmattal-1412.000
10.Ad Astra Obwalden-1211.000
11.UHC Lok Reinach-189.000
12.Regazzi Verbano UH Gordola-397.000
1.Floorball Uri+3426.000
2.Nesslau Sharks+1120.000
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4.UH Appenzell+616.000
5.Unihockey Basel Regio-416.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+413.000
7.UHC Bremgarten-2413.000
8.UH Lejon Zäziwil+511.000
9.Visper Lions-178.000
10.Red Lions Frauenfeld-177.000

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