20.
10.
2016

Scheisse am Fuss

Keller Damian

Von: Keller
Damian

Wie sagte schon der alte Fussball-Philosoph Andy Brehme: „Haste Scheisse am Fuss, haste Scheisse am Fuss."

Auf die Red Ants übertragen heisst das in dieser Saison etwa folgendes: Im Kader des Rekordmeisters stehen diese Saison nur vier Verteidigerinnen. Da heisst es: Verletzungen verboten, alle werden gebraucht. Doch die erste davon (Juniorin Julia dos Santos) fiel schon im Verlauf der ersten Partie aus, nachdem sie auf den Kopf gefallen war. Später kam noch eine Knieverletzung dazu. Im Interview darauf angesprochen meinte Verteidigerin Nummer 2, Jael Koller, man dürfe jetzt trotzdem nicht speziell daran denken, sich nicht zu verletzen - sonst passiere es erst recht. Koller fiel in Spiel 4 mit einer schweren Rückenprellung aus und wird erst nach der Nati-Pause zurückkehren. Die in der Verteidigung aushelfende Johanna Dahlin, nennen wir sie Verteidigerin 3, erlitt im gleichen Spiel einen Kreuzbandriss und fällt für den Rest der Saison aus. Vielleicht ist sogar die Karriere beendet. Und den Red Ants verbleiben derzeit genau zwei gelernte Verteidigerinnen. Es stehen gar mehr Torhüterinnen als Verteidigerinnen im Kader.

In den letzten zwei Saisons hatten die Winterthurerinnen ein riesiges Kader mit bis zu 23 Feldspielerinnen - verletzt hat sich kaum jemand. Die Spielerinnen, die jeweils nicht mal den Eintrag aufs Matchblatt schafften, murrten auf der Tribüne und verliessen den Verein zum Teil. Nun, mit ganz knapp drei vorhandenen Blöcken, fallen die Ameisen wie die Fliegen. Ob das mit der Mehrbelastung im Training angesichts des schmalen Kaders zu tun hat? Vielleicht ist es auch schlicht Pech im Sinne von Andy Brehme.

Vermutlich kennt das Phänomen fast jeder Verein. Du hast im Frühling 12 Junioren im Kader - meldest du eine zweite Mannschaft für die Meisterschaft an oder nicht? Du kannst sicher sein: Am Tag nach der Anmeldung steigt ein Junior auf Geige spielen um und seine vier Kollegen haben deswegen auch keine Lust mehr auf Unihockey. Du hast ein Problem, weil es der Spielplan natürlich will, dass die Runden deiner zwei Teams (mit insgesamt acht Spielern) oft gleichzeitig stattfinden. Wenn du aber vorsichtig bist und auf ein zusätzliches Team verzichtest, melden sich am Tag nach abgelaufener Anmeldefrist ein halbes Dutzend interessierte Kids - und du hast ein Problem, weil du mit einem viel zu grossen Kader dastehst.

Trainern und Sportchefs geht es daher oft ähnlich wie Mikko Hautaniemi beim Kauf von Schuhen: Die richtige Grösse zu finden ist nicht leicht.

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Tabellen

1.UHC Thun+5630.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+2826.000
3.UHC Grünenmatt+1724.000
4.Floorball Fribourg+823.000
5.Pfannenstiel Egg-720.000
6.Unihockey Langenthal Aarwangen-1318.000
7.Ticino Unihockey+315.000
8.I. M. Davos-Klosters-912.000
9.Unihockey Limmattal-1412.000
10.Ad Astra Obwalden-1211.000
11.UHC Lok Reinach-189.000
12.Regazzi Verbano UH Gordola-397.000
1.Floorball Uri+3426.000
2.Nesslau Sharks+1120.000
3.Aergera Giffers+220.000
4.UH Appenzell+616.000
5.Unihockey Basel Regio-416.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+413.000
7.UHC Bremgarten-2413.000
8.UH Lejon Zäziwil+511.000
9.Visper Lions-178.000
10.Red Lions Frauenfeld-177.000

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