11.
2012
WM in Zürich und niemand weiss es?
Am Sonntag startet die WM in Bern und Zürich. Die ganze Unihockey-Schweiz fiebert seit zwei Jahren auf diesen Grossanlass hin. Und der Rest?
Ich weiss nicht, wie es in Bern ist. Wenn man aber in diesen Tagen durch Zürich läuft, kriegt man wenig bis gar nichts mit, dass die weltbesten Unihockeyspieler demnächst in der Limmatstadt die Stöcke kreuzen werden. Lucy beleuchtet die Bahnhofstrasse, die Schaufenster der allermeisten Läden erstrahlen in pompöser bis kitschiger Dekoration. Weihnachten statt Weltmeisterschaften scheint das Motto in der grössten Schweizer Stadt zu lauten.
Die Ausnahme bestätigt die Regel - immerhin bei der Saalsporthalle wird man auf die WM aufmerksam gemacht. Mit einem grossformatigen Plakat vor der Sporthalle. Zudem wehen drei WM-Fahnen auf den fix installierten Masten. Ob die Passanten oder vorbeifahrenden Autofahrerinnen und -fahrer, die auf der vielbefahrenen Zufahrtsachse in die City ohnehin kaum ein Auge auf die Saalsporthalle werfen, davon Kenntnis nehmen? Ich wage es zu bezweifeln. Aber immerhin besser als gar nichts.
Es wäre jetzt falsch zu behaupten, dass die Stadtzürcher Bevölkerung gänzlich an der WM uninteressiert ist. Das Sportamt hat letzte Woche in seinem Newsletter einen kleinen Wettbewerb lanciert, bei dem es Tickets für die Spiele in der Saalsporthalle und im Hallenstadion zu gewinnen gab. Rund 100 Personen haben daran teilgenommen - immerhin. Wäre super, wenn nun nicht nur die glücklichen Gewinnerinnen und Gewinner, sondern auch all jene, die leer ausgegangen sind, das eine oder andere Spiel live in der Halle mitverfolgen.
Trotz Dominanz von Lucy und all zu farbiger Weihnachtsdekoration - ich bin überzeugt, dass mit Beginn der Weltmeisterschaften und der einhergehenden Medien-Berichterstattung weitere Interessierte auch in der Limmatstadt angesprochen werden. Und damit verbinde ich auch die leise Hoffnung, dass die Unihockey-WM nicht eine «Insider-Veranstaltung» bleibt, sondern neue Fans mobilisieren kann.
Im Kleinen kann jeder von uns einen Beitrag zu einem Unihockey-Fest leisten. Auch bei mir im Büro wissen viele nicht, dass ab Sonntag in Zürich und Bern um den Unihockey-Weltmeistertitel gespielt wird. Noch nicht. Ich werde in den nächsten Tagen nochmals kräftig die Werbetrommel rühren - mit dem Ziel, die eine oder den anderen zum Besuch eines WM-Spiels zu motivieren. Vereinzelt war ich bereits erfolgreich - es dürfen aber noch mehr werden. Die Rechnung ist einfach - wenn jeder Lizenzierte drei bis fünf «Unihockey-Fremde» in die WM-Arenen bringt, würden wir gar ein Kapazitätsproblem in den Hallen kriegen. Volle Hallen und tolle Stimmung wären garantiert. Also nichts wie los und Überzeugungsarbeit leisten!