18.
04.
2007

Crunch-Time ist nicht gleich Crunchtime

Keller Damian

Von: Keller
Damian

Die finnische Finalserie zwischen SSV und Classic wurde in nur fünf Tagen (Mittwoch, Freitag, Sonntag) im Eiltempo über die Bühne gebracht, SSV entschied die Serie glatt für sich. Ein ähnliches „Gehetze“ wie in der Schweiz? Was anders ist: Im Unterschied zur Schweiz wurden alle drei Final-Partien live am Fernsehen übertragen. Und in Finnland haben die Playoffs schon am 9. März mit den Viertelfinals begonnen, die „Crunch-Time“ dauerte also sechs Wochen. Zuvor waren ab dem 30. September 2006 26 Quali-Runden absolviert worden.

In der Schweiz begann die Meisterschaft eine Woche früher als in Finnland, die Anzahl der Quali- und Finalrundenspiele lautet 23 statt 26, die Playoffs begannen aber drei Wochen später als im Norden und direkt mit den Halbfinals... Die „Crunch-Time“ in der Schweiz dauert drei Wochen. In Finnland wurden insgesamt 26 Playoff-Partien ausgetragen (obwohl fünf Serien 3:0 geendet haben), in der Schweiz werden es 13 oder 14 sein, also knapp halb so viele.

In Schweden: Beginn der Quali am 6. Oktober 2006 (zwei Wochen nach der Schweiz), 22 Quali-Spiele, Beginn der Playoffs am 15. März (zwei Wochen vor der Schweiz), 28 Playoff-Spiele (inklusive Final, der in nur einer Partie im Globen ausgetragen wird) in total fünf Wochen.

Mit anderen Worten: Die Skandinavier beginnen später als wir, kommen aber trotzdem schneller zur Sache, sprich den Playoffs.

Während in den beiden grossen Unihockey-Ländern (nennen wir sie doch nach den jüngsten Resultaten unserer Nati schamlos wieder so) jeweils längst die „schönste Zeit des Jahres“ angebrochen ist, bereitet man sich hierzulande immer noch in der Finalrunde darauf vor. Einer Finalrunde, die jeweils tiefere Zuschauerzahlen als die Qualifikation bringt - ausser allenfalls bei den Vereinen, die noch im Playoff-Rennen sind, das aber auch früh entschieden sein kann. Von den Trauerkulissen in der Abstiegsrunde (80 Besucher bei GC-Basel lässt grüssen) wollen wir hier gar nicht reden.

Natürlich höre ich schon die Aufschreie. „Für Viertelfinals braucht es aber eine 12er-Liga! Und das verwässert das Niveau!“ Werden Spitzenteams wie Wiler oder Malans wirklich schlechter, wenn sie je zweimal gegen (die fiktiven Aufsteiger) Waldkirch-St.Gallen und Lok Reinach spielen müssen? Vielleicht können diese Teams ja in solchen Partien einmal ihre geschundenen Nationalspieler schonen. Oder die Ausländer, damit die Schweizer Verantwortung übernehmen können, wie das die Nationaltrainer fordern.

Mehr zu diesem abendfüllenden Thema ein andermal. Mir scheint wichtig: Die Playoffs müssen künftig mehr zelebriert werden. Wenn schon nur Halbfinals ausgetragen werden, dürfen die Serien nicht in vier oder fünf Tagen entschieden sein. Und es ist nicht verboten Werbung zu betreiben, damit die Hallen auch wirklich voll werden.

Zum Thema volle Hallen zum Schluss noch ein Schmankerl aus Tschechien: Das dritte Finalspiel zwischen Tatran und Havirov sahen über 3000 Zuschauer. Diesen Wert werden wir in der Schweiz dieses Jahr wohl nicht erreichen. Ausser die Tigers… und dann tags darauf nochmals in die Eishalle Zuchwil… Sie wissen was ich meine.

Ich habe noch heute im Ohr, wie Matthias Hüppi in die Mikrofone von SRF brüllte: «Türkyilmaz. Türkyilmaz... Kubilay Türkyilmaz könnte die Schweiz zum Sieg schiessen in... Das Wunder von Neuenburg
Die allererste Unihockey-WM 1996 in Schweden ging noch ziemlich unbemerkt an mir vorbei. Für mich stand damals das lokale Schaffen im Verein im Vordergrund - „wer bringt am... Prager Geschichten
Die Bekanntgabe von Jyri Korsman als neuer Trainer von Floorball Köniz ab nächster Saison löste einen Schwall an Mitteilungen aus. Trainerkollegen und ehemalige Spieler... Professor Korsman
Auf die Saison wird es drei neue Regeln geben. So zumindest kann man das auf (sehr) einschlägigen Websites (vermutlich ist hier der Plural schon falsch) lesen. Eigentlich ist... Cool, vernünftig und dämlich

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