19.
02.
2015

Machts nicht kompliziert

Keller Damian

Von: Keller
Damian

Dass ich kein Freund von Liga-Abstockungen bin, habe ich schon klar gemacht, als die NLA und NLB der Frauen vor einigen Jahren auf acht Teams reduziert wurden. Ich schrieb damals:

 

«In der Waschküche meines Wohnblocks wurde ein Trockengebläse installiert, auf dass der aufgehängten Wäsche die Nässe schnell entzogen werde. Mangels Blaskraft des Geräts bleibt aber die Hälfte des Raums unbeblasen, sprich die im „falschen" Teil des Raums aufgehängte Wäsche entsprechend lange feucht.
Meine Nachbarin brachte diesen Umstand der Verwaltung zur Kenntnis, die prompt und lösungsorientiert zur Tat schritt: Wer jetzt denkt, dass ein leistungsstärkeres Gerät angeschafft worden wäre, liegt natürlich falsch. Nein: Im vom Gebläse nicht erfassten Teil des Raums wurden kurzerhand die Wäscheleinen demontiert... Nach dem Motto: Was nicht aufgehängt werden kann, kann auch nicht feucht bleiben.
Eine ähnlich begeisternde Art dieser Form der Problembeseitigung kennen auch Sportverbände. Zum Beispiel Swiss Unihockey, das die NLA der Frauen von zehn auf acht Teams reduziert hat, nachdem in den letzten Jahren öfters eine oder zwei Mannschaften abgeschlagen am Ende der Tabelle lagen. Die NLB folgt nach dieser Saison. Eine Reduktion ist definitiv einfacher als die Anstrengungen im Nachwuchsbereich zu intensivieren, um eine grössere Anzahl Spitzenspielerinnen hervor zu bringen. Die Quittung wird später folgen - weniger Regionen finden in der Nationalliga Platz, womit auch die Anziehung für den Nachwuchs und das Medieninteresse in diesen Landesteilen sinkt.»

 

Mittlerweile scheinen auch andere erkannt zu haben, dass man den damals begangenen Fehler korrigieren und die Ligen wieder aufstocken muss. Nicht zuletzt, um auf einen vernünftigen Modus mit genug Playoffspielen zu kommen. Auch die Einführung des Superfinals macht das notwendig - nur zwei Playoff-Halbfinalserien sind einfach zu dürftig.


Am Cupfinal-Wochenende wird nun über eine Aufstockung der besonderen Art abgestimmt. Die NLA und NLB sollen zur 16 Teams umfassenden „Nationalliga" zusammengelegt werden, die NLB würde verschwinden. Nach 15 Quali-Spielen soll es dann ein kompliziertes Zwischenrunden-System geben: Zwei Trennstriche nach Rang 4 und 12, die ersten vier, die mittleren acht und die letzten vier Teams sollen untereinander um die Rangierungen kämpfen, bevor es zu Best-of-7-Playoffs (Viertel und Halbfinal) und Best-of-3-Playouts kommt.


Bei allem Respekt für die Stossrichtung dieser Idee: Man erinnere sich an die unsägliche Masterround bei den Männern, die von den Zuschauern überhaupt nicht goutiert wurde. Warum sollte man zu einem derart erfolglosen Modell zurückkehren wollen? Ich bin kein Freund von solchen Trennstrichen, Zwischenrunden (womöglich noch mit halbierten, geviertelten oder gelöschten Punkten) und ähnlichen Konstrukten. Belassen wir den Modus simpel und für alle - Zuschauer und Medien - verständlich. Das Rezept für die nötige Aufstockung ist einfach: Die gleiche Ligastruktur wie bei den Männern mit je zwölf Teams in der NLA und NLB sowie Playoff-Viertelfinals Best-of-7.


Das eigentliche Problem liegt ja ohnehin ganz woanders. Um aus dem Nähkästchen zu plaudern: Für die Sommercamps von unihockey.ch haben sich bis heute schon über 100 Junioren angemeldet. Ganze zwei davon sind weiblich. Ändert sich im Nachwuchsbereich nichts, ist der Modus in der höchsten Liga langfristig völlig wurscht.

Hugok 10.10.129.219

06:39:29
04. 03. 2015
Was wurde eigentlich am 28.02. entschieden? der Verband ist ja wie immer sehr kommunikativ
Keller Damian

Keller Damian

00:05:19
28. 02. 2015
Lieber Anonymer: Warum ist ein Kommentar unbedacht, nur weil er nicht deiner Meinung entspricht? :-) In einer 12-Liga gibt es genau ein Fehler verzeihendes Mittelfeld. Und dafür keine Rangliste, in der man den Leuten erklären muss, warum der 5.-Klassierte zwar mehr Punkte hat als der 4.-Klassierte, aber eben trotzdem 5. ist. Oder warum es keine NLB gibt. Und ob es in den 15 Quali-Spielen wirklich keine Kanterniederlagen gäbe, sei jetzt auch mal dahingestellt :-)

Ziel 138.190.32.7

17:13:39
23. 02. 2015
Lieber Damian, hoffen wir, dass dein unbedachter Kommentar auf unfruchtbaren Boden fällt und die Nationallige mehr Mut und Weitsicht zeigt als du. Keinesfalls sollte man einfach den selben Modus anwenden wie bei den Herren. Damen Unihockey folgt anderen eigenen Bedingungen und sollte auch so betrachtet werden. Klassenunterschiede gibt es innerhalb jeder Liga, die 16er-Lösung erkennt dieses Problem und bietet eine gut durchdachte Lösung, die der Damen-Nationalliga entspricht und die der Nati, den Spitzenteams (mehr kompetitive Spiele), dem Mittelfeld (endlich ein Mittelfeld, das auch Mal Fehler verzeiht), den Schlusslichtern (weniger Kanterniederlagen) und dem Nachwuchs (grössere Chancen auf Spielpraxis) dient. Die versammelte Nationalliga möge den Mut haben, einen grossen Schritt im Sinne aller und des grossen Ganzen zu machen.

langjähriger Szenenbeobachter 31.165.174.29

19:37:01
22. 02. 2015
Die NLA der Damen sollte nicht erweitert, sondern unbedingt weiter verkleinert werden! 6 Teams in der NLA wären vernünftig, dafür mehr Runden als bisher. Was die Spielerinnen und Zuschauer interessiert, sind Spiele gegen ähnlich starke Gegner. Diese sind spannend und fordern die Spielerinnen. Noch mehr Spiele, bei denen sich bereits vor Anpfiff nur die Frage stellt, ob man hoch oder sehr hoch gewinnt, bringen weder den Spielerinnen noch den Zuschauern etwas...

Andere idee 77.57.16.250

20:44:24
21. 02. 2015
Mal ganz eine anderer, spontaner Gedanke: Warum legt mann die NLA&NLB nicht wie geplant zusammen und macht somit eine grosse "Profiliga" so ala Vorbild NHL. Das gäbe mehr Spiele (mehr Events), mehr Einnahmen für die Clubs (?) und gleichzeitig spitzen Unihockeysport in der (fast) ganzen Schweiz (Tessin, Westschweiz). 1. Liga Grossfeld abwärts können weiterlaufen sowie 1.Liga kleinfeld abwärts. Diese Teams resp. Clubs könnten mit einem "Unihockey NHL" Team als Farmteam zusammen arbeiten oder evtl sogar Fusionieren um die Kräfte der Region (Spieler, Sponsoren, Junioren, Helfer, Hallenzeiten etc.) zu bündeln um eine Schlagkräftige 1.Mannschaft als Zuschauermagnet aufzubauen. Gespielt wird ein ganz normaler Saison Modus, d.h. Regular Season plus Playoffs für die besten Teams. Am Anfang evtl. Mit einer separaten Wildcard Tabelle für zusätzliche Playoffplätze um evtl. Am Anfang mehr ex NLB Teams auch in den Playoffs zu haben... Nur so ein Gedanke, evtl eine interessante Diskussion auslöst ;)

Überlegt 84.74.173.227

19:36:08
19. 02. 2015
Das vorgeschlagene System ist eine sehr gute Lösung. Wenn man das Ganze einmal betrachtet hat, ist es weder kompliziert noch unübersichtlich. Auch etwas wichtiges/vernünftiges an der 16er Liga ist, dass es ein Mittelfeld geben wird. Nicht so bei einer 8er oder 10er.

Pks 80.254.160.10

10:00:54
19. 02. 2015
Richtig! Vor allem jetzt keinen schnell Schuss machen. Bei der vorgeschlagenen Regelung besteht eine sehr grosse Gefahr für eine 3 oder sogar 4 Klassen Gesellschaft in der Liga. Aufstockung - JA. Jedoch wohl überlegt...

Hugo 10.10.18.35

09:30:19
19. 02. 2015
Bin absolut deiner Meinerung. Lieber in einem ersten Schritt auf 10 erhöhen als einen komplizierten Modus machen. Mit 8 Teams macht man die viertelfinals und die zwei letzten Spielen die Playouts.
Ich habe noch heute im Ohr, wie Matthias Hüppi in die Mikrofone von SRF brüllte: «Türkyilmaz. Türkyilmaz... Kubilay Türkyilmaz könnte die Schweiz zum Sieg schiessen in... Das Wunder von Neuenburg
Die allererste Unihockey-WM 1996 in Schweden ging noch ziemlich unbemerkt an mir vorbei. Für mich stand damals das lokale Schaffen im Verein im Vordergrund - „wer bringt am... Prager Geschichten
Die Bekanntgabe von Jyri Korsman als neuer Trainer von Floorball Köniz ab nächster Saison löste einen Schwall an Mitteilungen aus. Trainerkollegen und ehemalige Spieler... Professor Korsman
Auf die Saison wird es drei neue Regeln geben. So zumindest kann man das auf (sehr) einschlägigen Websites (vermutlich ist hier der Plural schon falsch) lesen. Eigentlich ist... Cool, vernünftig und dämlich

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