23.
10.
2008

«Vermisst du es nicht?»

Pons Patrick

Von: Pons
Patrick

Am kommenden Samstag ist es so weit. Zum ersten Mal seit Ende März und dem Ausscheiden mit GC in den Play-offs betrete ich wieder eine Sporthalle und führe mir ein Spiel der Swiss Mobiliar League zu Gemüte. Entschieden habe ich mich für die Partie zwischen den Grasshoppers aus Zürich und den Tigers aus Langnau.

«Und, vermisst du das Unihockey nicht?» Ich weiss nicht, wie oft mir diese Frage in den letzten rund acht Monaten gestellt wurde. Spätestens nach dem zwanzigsten Mal - wobei einige Exponenten der Szene als hartnäckige Mehrfachfrager in Erscheinung traten - habe ich zu zählen aufgehört. Eine Häufung konstatierte ich, wenig verwunderlich, in Zeiten, da die Mannschaften mit den ersten Testspielen loslegten sowie unmittelbar vor dem Saisonstart.

Ich persönlich habe mir die obige Frage in dieser Form eigentlich gar nie gestellt. Dies wohl auch, da ich neben neuen Aufgaben als Papa plötzlich auch jede Menge Zeit habe, mich anderen Interessen zuzuwenden. So habe ich in den letzten rund acht Monaten wohl bereits mehr Bücher gelesen, als in den vier Jahren, da ich in der höchsten Liga als Trainer amtete. Und den freien Abend bei einem guten Essen mit einem feinen Tropfen zu geniessen, statt sich der Spielvorbereitung oder dem Videostudium vergangener Partien zu widmen, kann durchaus auch seine Qualität haben. Oder am Samstagvormittag den Einkauf in aller Ruhe und Gemütlichkeit zu erledigen, ohne mir dauernd den Kopf mit der Aufstellung des Abendsspiels mit all seinen Varianten oder mit irgendwelchen Spielsituationen zu zermalmen.

Der Mensch funktioniert jedoch oft so, dass er immer das haben möchte, was er gerade nicht hat. Folgerichtig müsste ich also jetzt das Unihockey vermissen, derweil ich in den letzten Jahren mich zu wenig den Annehmlichkeiten des Lebens zuwenden konnte. Dem ist aber nicht so. Ich geniesse das Leben wie es jetzt ist in vollen Zügen. Ich weiss aber auch, dass das Traineramt nicht nur mühsam war und viel Arbeit bedeutete, sondern mir vor allem auch viele schöne Momente, unbezahlbare Emotionen und interessante Begegnungen schenkte.

Konsequenterweise antworte ich allen, die mich fragen, ob ich das Unihockey nicht vermisse, mit einem deutlichen Nein. Ich will die Zeit jetzt nicht mit derjenigen als Trainer oder Spieler in der höchsten Liga des Landes vergleichen. Zudem ist es ja nicht so, dass ich mich gar nicht mehr für den Unihockeysport interessiere. Regelmässig verfolge ich - sofern er funktioniert - die NLA-Partien im Liveticker. Ich selbst bin gespannt, ob ich die Spiele während der gesamten Saison im Ticker mitverfolgen werde, oder ob mein Interesse im Verlauf der Meisterschaft abnehmen wird. Zudem bin ich als Spieler auf bescheidenem Niveau wieder aktiv: Einmal in der Woche spiele ich plauschhalber in einer 3. Liga-Grossfeld-Mannschaft mit - das macht unglaublich viel Spass, auch wenn meine Knochen und Muskeln nicht jünger werden.

Auf das Spiel vom Samstag freue ich mich extrem. Ich bin neugierig wie sich die GC-Jungs, von denen mir viele während den letzten drei Jahren ans Herz gewachsen sind, gegen die Tigers schlagen werden. Ich bin gespannt zu sehen, welche Fortschritte sie in den letzten acht Monaten gemacht haben. Ich werde mit ihnen Jubeln und Leiden - für einen Abend wird mich die Welt der NLA wieder in ihren Bann ziehen.

Ich habe noch heute im Ohr, wie Matthias Hüppi in die Mikrofone von SRF brüllte: «Türkyilmaz. Türkyilmaz... Kubilay Türkyilmaz könnte die Schweiz zum Sieg schiessen in... Das Wunder von Neuenburg
Die allererste Unihockey-WM 1996 in Schweden ging noch ziemlich unbemerkt an mir vorbei. Für mich stand damals das lokale Schaffen im Verein im Vordergrund - „wer bringt am... Prager Geschichten
Die Bekanntgabe von Jyri Korsman als neuer Trainer von Floorball Köniz ab nächster Saison löste einen Schwall an Mitteilungen aus. Trainerkollegen und ehemalige Spieler... Professor Korsman
Auf die Saison wird es drei neue Regeln geben. So zumindest kann man das auf (sehr) einschlägigen Websites (vermutlich ist hier der Plural schon falsch) lesen. Eigentlich ist... Cool, vernünftig und dämlich

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Tabellen

1.UHC Thun+5732.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+2826.000
3.UHC Grünenmatt+1724.000
4.Floorball Fribourg+823.000
5.Pfannenstiel Egg-720.000
6.Ticino Unihockey+718.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1318.000
8.I. M. Davos-Klosters-912.000
9.Ad Astra Obwalden-1312.000
10.Unihockey Limmattal-1812.000
11.UHC Lok Reinach-189.000
12.Regazzi Verbano UH Gordola-397.000
1.Floorball Uri+3629.000
2.Nesslau Sharks+1222.000
3.Aergera Giffers+121.000
4.UH Appenzell+517.000
5.Unihockey Basel Regio-616.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+515.000
7.UHC Bremgarten-2713.000
8.UH Lejon Zäziwil+111.000
9.Visper Lions-1311.000
10.Red Lions Frauenfeld-1410.000

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