04.
2011
Best-Of-1
Den Malanser Funktionären steht ein hektisches Wochenende bevor. Nein, eine Telefonkonferenz ist keine geplant, dafür am Sonntag ein Live-Spiel im Schweizer Sportfernsehen (SSF). Die Krux an der Sache: Bis am Samstagabend um ca. 21 Uhr ist noch nicht klar, ob es ein viertes Spiel noch braucht. Heisst für die Malanser, dass sie am Samstag den „Fernseh-Boden" in der Turnhalle Lust zwar verlegen müssen, aber ihn aber im Falle eines Sieges von Wiler in Spiel 3 wieder einrollen können. Mindestens zwölf Stunden vorher müssen die einzelnen Bahnen des Gerflor-Bodens liegen, damit dann auch darauf gespielt werden kann.
Der teure Sendeplatz am Sonntag auf SSF um 16.30 Uhr wird aber so oder so mit Unihockey gefüllt. Im Falle einer Beendigung der Männer-Serie am Samstagabend, käme ein allfälliges viertes Finalspiel der Damen zum Handkuss. Auch hier Konjunktiv: Beenden die Red Ants die Serie in Chur, flimmert am Sonntag die Aufzeichnung vom Männerfinale des Vorabends über den Bildschirm. „Warum wird denn nicht direkt das dritte Spiel übertragen?" wird sich manch einer fragen. Ganz einfach: Derzeit finden auch die Volleyball-Finalspiele statt und der Sendeplatz am Samstag wird vom vierten Damen-Final Voléro Zürich gegen Sagres belegt.
Das Szenario „Aufzeichnung" wäre für eine Sportart wie Unihockey, welche nach wie vor nach mehr Medienpräsenz lechzt, wenig hilfreich. Falls der HC Davos das Eishockey-Finale auch noch am Samstag gewinnen würde (Fünftes Spiel), würde sich die Berichterstattung auf eine Kurzmeldung reduzieren. Die Lösung für all diese Unabwägbarkeiten wäre eigentlich eine ganz einfache: Die Austragung eines einzelnen Finalspiels eine Woche nach dem letztmöglichen Eishockey-Finaltermin. Der Sendeplatz könnte Monate vorher reserviert und Logistik-Probleme mit Boden-Transporten vermieden werden. Ebenso wäre die Medienpräsenz nach den Entscheidungen im Eishockey und Volleyball deutlich grösser.
Alter Wein in neuen Schläuchen, werden jetzt einige Sagen. Steter Tropfen höhlt den Stein, floskel ich da zurück. Die Nationalliga-Präsidenten bestimmen den Modus der Nationalligen. Dabei stehen vor allem auch wirtschaftliche Aspekte im Vordergrund. Darum werden auch die Viertelfinals im Best-Of-7-Modus ausgetragen, um die ehemaligen Finalrundenspiele nachzuholen. Die Halbfinals und Finals finden aber nur in Best-Of-5-Serien statt, da Wochentagsspiele vermieden werden wollen. Die Angst vor Mindereinnahmen ins eigene Clubkässeli bei einem einzelnen Finalspiel, liess die Präsidenten bisher zögern, über das Projekt „SML-Final" nachzudenken. Die Hoffnung selber etwas vom Final-Honigtöpfchen zu laben, war bislang zu gross.
Was aber vergessen geht: Bei einem einzelnen Finalspiel wird der Wert der Halbfinalspiele massiv aufgewertet. Eine Erhöhung auf den Best-Of-7-Modus ist ein Muss und von den Spieltags-Fenstern auch machbar. Zwei Final-Wochenende fallen ja weg. So bestehen bei vier und nicht nur zwei Teams Hoffnungen auf Mehreinnahmen. Wenn's dumm läuft, dann tragen beispielsweise Malans und Winterthur nur ein einziges Heimspiel in den diesjährigen Finalspielen aus. Dass die beiden Finalteams dann bei einer Gewinnausmarchung eines Endspiels an erster Stelle stehen, sollte eigentlich logisch sein.
Was ist interessanter: Ein einzelnes Finalspiel vor 9000 Zuschauern (eine durchaus mögliche Zahl, die 3000 Tickets des Cupfinals sind jeweils lange bevor die Teilnehmer bekannt sind, vergriffen) oder wie jetzt beispielsweise 4000 Zuschauern in den drei Spielen der Männerserie? Nicht zu reden von der Damenserie, welche bisher vor sage und schreibe 850 Zuschauern verfolgt wurde. Als gutschweizerischer Kompromiss würde sich auch ein einzelnes Bronzespiel der Halbfinalverlierer anerbieten. Dies wird beispielsweise in Finnland so praktiziert. Dass ein einzelnes Finalspiel in in der grössten Unihockey-Nation Schweden seit Jahren gang und gäbe ist, muss an dieser Stelle wohl nicht mehr erwähnt werden. Damit der Sport auch dort weiter an Popularität gewinnt, wird das Finalspiel neu nicht mehr im Stockholmer Globen, sondern an jährlich wechselnden Orten ausgetragen. Dieses Jahr ist Malmö dran, nächstes Jahr Göteborg.
Dass ein einzelnes Finalspiel in einer grösseren Eishockeyhalle - es muss ja nicht direkt das Zürcher Hallenstadion sein - besser vermarktbar ist, dürfte jedem klar sein. Nichts gegen Zuchwil, Hasle-Rüegsau oder Maienfeld, aber wer sich wirklich nach mehr Medienpräsenz sehnt, der muss in urbanere Gebiete. Bei diesem Punkt noch: Gerne wird auch argumentiert, dass die Finalspiele lieber in der „eigenen Halle" gespielt würden. Die letzten Finalserien fanden in den von den Vereinen mit grossem Aufwand herausgeputzten Eishockeyhallen von Zuchwil, Winterthur, Hasle-Rüegsau und Düdingen statt. Hallen, in welchen die Teams während der ganzen Saison nie spielten.
Gerne werden auch sportliche Gründe für die Beibehaltung der bisherigen Playoff-Serien angegeben. Wiler-Ersigen hat nach zwei knappen Siegen bereits drei Matchbälle. Piranha Chur muss nach einem verpatzten Wochenende plötzlich um seinen Titel bangen. Ist das sportlich sinnvoll? Dann kann auch gleich in einem einzigen Finale gespielt werden. Genauso wie es im Super Bowl - dem grössten Sportanlass weltweit - , dem Fussball-Weltmeisterschafts-Finale oder dem Champions-League Finale seit Jahren getan wird. Zeit über den Schatten zu springen, meine Damen und Herren. Lieber einmal gross, als drei Mal mittel. Oder um nochmal zu floskeln: Stillstand ist Rückschritt
ciao africani!stata una bella prttiaa,ieri!!ci vedremo di nuovo alla rivincita!!bella tabella aggio 13.7.9.139
29. 09. 2012