04.
2007
Bobo vs. Gölä
Das erste Finalspiel ist Geschichte. Beeindruckend wie Wiler-Ersigen mit Speed-Unihockey nahe der Perfektion den Tigers nicht den Hauch einer Chance liess. Die Langnauer mussten sich vorgekommen sein, wie im Auge des Hurrikans: Rundherum wirbelts, nur mittendrin steht alles still. Wenn der SVWE dieses Tempo durchzieht, dann ist das Finale schon nach fünf Tagen entschieden.
Aber daran glaube ich nicht. Die Tigers hätten gestern auch mit der U21 Mannschaft antreten können, es hätte keinen Unterschied gemacht. Die Batterien nach der Parforce-Leistung im Halbfinale waren ganz einfach leer. Und sie haben einen entscheidenden Fehler gemacht: Sie wollten das Tempo von Wiler-Ersigen mitgehen. Eine Sache der Unmöglichkeit. Kein Team der Welt hätte gestern dieses Level halten können.
Die Stärke der Tigers sind die Emotionen. Wenn der heilige Zorn sie erfasst, dann „chlepfts“ und „tätschts“ oder sagen wir es „stuckit“, „gerbert“ oder „aeschlimannt“. So wie am letzten Samstag während den ersten zwei Dritteln. Roger Tönz soll heute noch patschnass in der Nacht aufwachen, wenn er an dieses Bombardement denkt. Das gestern war ein laues Schnurren eines Kätzchens, das sich müde vom Beutezug auf der Couch erholen muss.
Die Finalserie erinnert mich ein wenig an DJ Bobo und Gölä. Wiler-Ersigens Spiel ist schnell, perfekt durchdacht und einfach organisiert. Wie ein Bobo-Song. „Somebody dance with me“ dachte sich gestern wohl auch Roger „Magic“ Gerber. Obwohl dies nicht seine Musik ist. Aber so eingängig Bobo-Songs auch sind – mit der Zeit werden sie langweilig. Und der Stimmung nach gestern in der Halle, habe nicht nur ich mich gelangweilt. Okay, es war Langeweile auf hohem Niveau…
Die Tigers (in Hochform) erinnern eher an die besten Zeiten von Gölä. Laut, erdig und leidenschaftlich. Den „Büezer“ in sich werden auch die Langnauer am Wochenende finden müssen. Mit hemdsärmligem Rock’n’Roll können sie Wilers Partysound entgegenhalten. Ich habe gestern gewettet, dass die Serie mit 3-1 für die Tigers endet. Ich korrigiere es: sie endet mit einem 3-2. Dass die Tigers gewinnen können gegen Wiler haben sie am Cupfinal bewiesen. Dass sie entscheidende Spiele in Serien gewinnen können, am Ostermontag. Den 22. April in der Eishalle Zuchwil habe mich mir freigehalten.