05.
2007
Ein Hauch von Abenteuer
Von: Keller
Damian
Gehen wir also nach Frederikshavn. Eigentlich müsste man Unihockey Events in Städtchen ohne internationalen Flughafen verbieten. Es ist ja nicht so, dass man bei diesen Events zu viele Zuschauer hätte - und komplizierte Anreisewege sind sicher kein Vorteil, wenn man diese Zahlen im positiven Sinn verändern möchte. Andererseits - gerade bei einer Frauen-WM reisen ja ohnehin nur "Die drei V" an:
Verwandte
Verliebte und
Verrückte
Und die kommen sowieso, egal wo so ein Turnier stattfindet. Verrückt natürlich ausschliesslich im positiven Sinn gemeint, diese Fans braucht es.
Das schöne an solchen Anlässen in der (zumindest unihockeytechnischen) Provinz ist: Man kommt in Gegenden, die man sonst kaum je im Leben sehen würde. Ich erinnere mich an das herrlich verlotterte Cafe Zeman in Brünn (WM 1998 in Tschechien), wo der halbe Liter Bier noch 20 Rappen gekostet hat. An die Pölser (norwegisch für Hot Dog) in den Städtchen von Drammen und Sarpsborg (WM 2000 in Norwegen). An das exotische Singapur 2005 mit den fliessend chinesisch sprechenden Taxifahrern. Ja sogar an Ostrava 2006, wenn auch nicht ausschliesslich im Guten. Immerhin, man ist einmal da gewesen, manchmal sogar begleitet von einem Hauch von Abenteuer, den man in grossen Zentren wie Helsinki oder Stockholm nicht verspürt. So gesehen ist es fast schade, dass die Kandidatur der Schweiz für die Weltmeisterschaften 2001 und 2012 diejenige der Letten ausgestochen hat. Riga wäre auch mal eine Reise wert.
Schauen wir mal, was Frederikshavn zu bieten hat. Und ob sich ein paar Schweden mit der Fähre von Göteborg hinüber wagen, um sich Spiele anzuschauen. Denn Unihockey wird ja auch noch gespielt. Das Fernsehen interessiert es zwar nicht (die Spiele werden nur im Internet übertragen), aber unihockey.ch ist wie immer mit einer Crew vor Ort. Leider verpassen wir die Pressekonferenz des Verbandes einen Tag vor der WM am Flughafen in Kloten, weil wir dann schon auf dem Weg nach Dänemark sind. Per Auto, auf der Suche nach dem gemieteten Strandhaus, da es in Frederikshavn kaum Hotels gibt. Wie gesagt, ein Hauch von Abenteuer muss sein.
Andere Blogs von Keller Damian
Damian Keller ist 1972 in Winterthur geboren und lebt auch da. Er ist Herausgeber und Chefredaktor des unihockey.ch Printmagazins. Über seine Blogs sagt er, dass diese „persönliche und pointierte Meinungen enthalten, die zum Nachdenken und Diskutieren anregen sollen“.
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