04.
2015
Macht mit
In neun Tagen steht der erste Schweizer Superfinal an. Wie auch immer alles ausgeht, es wird mit Sicherheit historisch. Ich bin extrem gespannt, was sich die Organisatoren alles einfallen lassen. Bis jetzt ist bis auf die Meldung, dass die Halle praktisch ausverkauft ist und in knallgelben Bällen gespielt wird, nicht viel an die Öffentlichkeit gedrungen. Singt vielleicht Bea Egli (schmacht) die Landeshymne? Oder Melanie Oesch? Oder zumindest irgendjemand live? Gibt's eine Afterparty oder müssen alle in den Schlagertempel nach Kirchberg?
Nach der WM 2012 bin ich etwas gelassener. Damals konnte ich mir nicht vorstellen, dass ein Spektakel wie beispielsweise an der Weltmeisterschaft zuvor in Helsinkis Hartwall-Areena auch in der Schweiz möglich ist. Die Pyro-Show im Hallenstadion, die nicht nur den Fussball-Ultras unter den 10'000 Zuschauern die Tränen in die Augen rieb, und die Live-Auftritte in den Pausen sowie die glanzvoll eingerichtete Halle zeigten, dass auch wir Schweizer international mithalten konnten.
Sicher ist, dass das Schweizer Fernsehen beide Finalspiele auf SRF2 überträgt. Ich habe heute extra nochmals auf der SRF-Page nachgeschaut. 13.20 bis 15.50 Uhr Frauenfinal, dazwischen Kunstturnen und 16.50 bis 19.30 Uhr Männerfinal. Sascha Ruefer im improvisierten Studio mit Experten (Nico Scalvinoni und Andrea Kern-Hofstetter machen übrigens den „Alain Sutter" und hoffentlich nicht den „Andy Egli"). Was für ein Meilenstein. Live auf dem Staatssender. Davon haben viele geträumt. Endlich wird es wahr.
Einen Haken gibt's trotzdem. Die diesjährige Übertragung ist ein Probelauf. Eine Verpflichtung für die nächsten Jahre gibt es nicht. Nachzulesen in unserem letzten Printmagazin. Also zählt, dass die Unihockey-Gemeinde auch mitmacht. Theoretisch müsste jetzt dazu aufgerufen werden, dass alle Chnebler und ihr Anhang am Samstag-Nachmittag den Fernseher einstellen sollten.
Wichtiger finde ich aber, was in der Halle geschieht. Kommt „König Fernsehen" wird es Extrawünsche geben. Ein Blick in die Kabinen möglicherweise. Interviews am Spielfeldrand. Mikrofone bei den Timeouts. Mein Appell an alle Beteiligten: Macht mit! Klar ist der sportliche Fokus wichtig. Aber hier geht es um mehr, viel mehr. Die Finalteams haben es - mit anderem natürlich - in der Hand, ob SRF auch in den nächsten Jahren den Superfinal überträgt. Sechs Stunden Livesport können unserem Sport massiv helfen. Massiv.
Und eine Bitte an alle Spielerinnen, Spieler und Trainer: Wenn euch ein Mikrofon vor die Nase gehalten wird, werft nicht die Phrasendreschmaschine an. Nichts ist mühsamer für TV-Zuschauer anzuhören, als Sätze wie „wir müssen Drittel für Drittel, Einsatz für Einsatz nehmen" oder „dass es ein hartes Spiel ist und noch viel geschehen kann". Solche hohlen Phrasen können sich Fussballer und Eishockeyaner leisten, wo eh jeder zuschaut. Aber nicht Unihockeyaner. Sprecht, als würdet ihr mit eurem Vater reden. Und wenn die Luft für einen träfen Spruch reicht, haut ihn raus. Daniel Streit gibt da gerne Tipps.
Und ja, den Satz „die Tagesform entschied. In einer Serie wäre es für sie schwieriger geworden, uns zu bezwingen", könnt ihr euch sparen. Sagt auch keiner nach einem WM-Final. 7875 Zuschauer kamen bislang in den zehn Halbfinal-Partien. Noch einmal so viel werden am 18. April in Kloten sein. Und hoffentlich noch viele Tausend zuhause vor dem TV-Gerät. Endlich bewegt sich was im Schweizer Unihockey. Hoffentlich geht es weiter so.
Hugok 10.10.131.76
13. 04. 2015
Alte Leier... 77.56.80.165
10. 04. 2015
Dompteur 89.206.86.171
10. 04. 2015
Buerglermeister 89.217.148.165
09. 04. 2015