03.
2011
She sings
Eine alte Sportler-Weisheit sagt „It ain't over`til the fat lady sings" - die Vorstellung ist erst beendet, wenn die Walküre ihre Schlussarie singt. Am Sonntagabend wurde Maja Wirz quasi zur „fat lady" der Zürcher Grasshoppers, wobei „fat" bei Frau Wirz jetzt masslos übertrieben ist. Ihr „Time To Say Goodbye" war der Schluss der TV-Sendung „Das grösste Schweizer Talent" - und gleich auch das Abschiedslied für GC. Auch wenn bei deren Heimspielen dasselbe Lied jeweils bei Ausschlüssen der Gastmannschaft gespielt wird. Was genauso wenig Sinn macht wie Mani Matters „Dr Ferdinand isch gstorbe" bei Bankstrafen der Hoppers. Aber das ist ein anderes Thema.
Die Grasshoppers mussten Abschied nehmen vom Double oder zumindest von der zweiten Finalteilnahme in der Vereinsgeschichte. Die aktuelle Mannschaft ist eine der talentiertesten im Schweizer Unihockey, doch mit Talent allein wird eine Meisterschaft nicht entschieden. Gerade die vierte Partie war äusserst bitter für GC. Im Mitteldrittel fanden die Hoppers zurück zum wilden, leidenschaftlichen Offensivspiel, mit welchem sie bereits das Cupfinale so begeisternd für sich entscheiden konnten. Doch ein sehr unglückliches Eigentor und ein Kullerball, welcher dem zuvor bravourösen Beat Bruderer in bester Nando-Wieser-Manier (wer erinnert sich noch an ihn?) zwischen den Beinen hindurchkullerte, brachten GC auf die Verliererstrasse. Nach dem 7:6 flatterten die Nerven und dass Martin Ostransky derzeit ziemlich alles in Tore verwandelt, was ihm auf den Stock gelegt wird, war eigentlich schon nach den vier Toren am Samstag klar.
Den 7:4-Vorsprung innert zehn Minuten wegzuschenken, war eine harte Lektion für die Hoppers. An der Nase nehmen, muss sich auch ein wenig Magnus Svensson. Auch wenn er GC einen weiteren Schritt nach vorne brachte, in den Playoffs die Hardau erstmals richtig füllte und dem Verein den ersten Titel überhaupt bescherte - mit seinem aggressiven Coaching brachte er zuviel Unruhe in seine Reihen. Dass lautstarkes Reklamieren bei Schiedsrichterentscheiden kontraproduktiv sein kann, musste ja auch bereits EVZ-Coach Doug Shedden in diesen Tagen lernen. Petteri Nykky auf der Gegenseite machte es auf der Gegenseite um einiges besser. Der finnische Weltmeistertrainer coacht sein Team deutlich aktiver als noch vor Jahresfrist, als er in beinahe stoischer Manier die Viertelfinalniederlage gegen Chur hinnahm. Als seinen beiden Linien im Schlussdrittel nichts mehr gelingen wollte, tauschte er kurzerhand die Flügel der beiden Blöcke und liess zwischendurch mit Remo und Andrin Buchli zwei Nachwuchsstürmer auf die Hoppers los. Ob die Massnahme das Spiel wirklich entschieden hat, ist diskussionswürdig, aber zumindest weckte Nykky seine Spieler und brachte so frischen Wind in seine Reihen.
In der finnischen Nati hätte er wohl in der gleichen Situation alle Linien durchgewirbelt, Stürmer als Verteidiger aufgestellt und umgekehrt, doch dieses Spielermaterial hat Nykky in Malans logischerweise nicht. Interessant wird werden, ob er seine Blöcke im Finale wieder umstellt. Gegen GC reichte ein Ausländerlinie, ein Schweizer-Checkerblock mit erstaunlichem Offensivpotenzial und eine dritte Linie, welche vor allem die Null halten musste. Es bleibt aber die Kardinalsfrage: Reicht das auch gegen Wiler-Ersigen? Beim letzten Qualispiel und zuvor im Cup-Achtelfinale degradierte der Wiler-Express die Alligatoren zu Statisten Doch muss dies nicht viel bedeuten. Gleich lief es auch in der letzten Malanser Meistersaison 2005-2006, als Alligator im Quali-Rückspiel und in der Finalrunde chancenlos gegen Wiler-Ersigen blieb. Doch wie damals ging das Hinspiel in der Qualifikation gewonnen. Diesmal bei den Mobi-Games im Wankdorf mit 6:5. Vielleicht sollten die Malanser ihre Heimspiele in die Berner Wankdorfhalle verlegen. Denn dort hat Wiler-Ersigen seit 2005 nicht mehr gewonnen.
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29. 09. 2012