07.
2012
Tote Hose
Die nächsten Wochen ist die unihockey.ch-Leserschaft von mir erlöst. Ich treibe als Ferienablöse mein Unwesen auf der Redaktion der weltbesten Lokalzeitung, dem «Sarganserländer». Bereits in der ersten Woche gabs ein Highlight. Roman Kilchspergers «Donnschtig-Jass» kam nach Mels mitten ins Sarganserland. Und mit ihm Heino, die lebende teutonische Volksmusik-Legende. Musikalisch grenzwertig, aber hey, so einen auf dem Dorfplatz mal live erleben, das ist schon ein Ereignis. Karamba. Ich hatte sogar noch das Glück mit ihm ein zehnminütiges Interview führen zu dürfen. Inklusive quängelndem Manager-Aufpasser. Es war sicher nicht mein investigativstes Interview, aber mit lebenden Legenden (der Mann ist 73, seit über 50 Jahren auf den Showbühnen und hat 58 Millionen Tonträger verkauft) zu sprechen, ist halt doch etwas Anderes, als, äh... lassen wir die Vergleiche.
Zurück zur Redaktion. Ein stetes Thema ist die Artikelwahl. Im Sommer ist das ja immer so eine Sache. Stichwort «Saure-Gurken-Zeit». Da dauert die Suche meist ein wenig länger und es werden gerne vorher geplante «Sommerserien» eingeführt. Trotzdem geht der Stoff nicht aus. Vor allem der Maileingang ist ein nie erlahmender Ideengeber. Im Minutentakt, teilweise fast sekündlich, flattern Themen- und Ideenvorschläge von Lesern oder Pressemeldungen von Firmen und Vereinen rein. Meine Lieblingsmeldung war von der KAPO St. Gallen. «Während Autofahrt Bier getrunken - auf Radarbild festgehalten». Natürlich werden 90 Prozent aller Mails weggeklickt. Aber jeder Redakteur ist auch neugierig und kaum einer wird die Mails ungelesen löschen. Heisst, ich weiss, wann das Eurobowl-Finale im American Football stattfindet (21. Juli in Vaduz), welcher Leichtathlet wegen Doping-Missbrauch gesperrt wurde (Pascal Mancini) und wie Fränzi Aufdenblattens neuer Sponsor heisst (nein, keine Schleichwerbung hier.)
Sofort kam mir natürlich der Vergleich mit der unihockey.ch-Mailbox in den Sinn. Nun ja, es ist eben kein Vergleich. Ohne Spams wäre dort teilweise tote Hose. Nicht mal alle SML-Vereine schaffen es, Pressemeldungen an unihockey.ch zu senden. Klar, muss man ja auch nicht und ich bin in dieser Frage auch nicht objektiv - aber wie viele nationale Unihockeyseiten gibt es? Und was bringts, wenn Meldungen nur auf der eigenen Vereinspage aufgeschaltet werden? Das muss doch in die weite Welt gesendet werden. Heisst, weiterverbreitet werden. Und da ist eine nationale «Sammelpage» wie unihockey.ch sehr hilfreich. Bei uns schauen nicht nur die Schweizer Chnebler rein, sondern die ganze Unihockeywelt. Oder zumindest ein wichtiger Teil davon.
Immer wieder beklagen die Schweizer Unihockeyclubs, dass sie medial zu wenig beachtet werden. Gleichzeitig begnügen sich de meisten Vereine damit, nur die rudimentärsten Daten auf ihrer Vereinspage zu veröffentlichen. Sprich, es wird quasi verlangt, dass auf die Vereinsseite gekommen wird. Das mag reichen für die eigenen Mitglieder, nur eben nicht, um mehr Aufmerksamkeit zu erreichen. Gerade die SML-Vereine sind da betroffen. Bei einigen sieht die Page aus, wie bei einem 2.-Liga-Fussballclub. Respektive, die 2. Liga-Tschutter haben teilweise informativere Seiten. Das mag hart tönen und es betrifft zum Glück auch die Minderheit der Clubs, aber besteht Steigerungsbedarf. Ich möchte nicht noch mal eine Woche vor Saisonstart auf die Pages gehen und bei einigen den Stand der letzten Saison sehen. Es kann doch nicht sein, dass ein SML-Club keinen Webmaster oder Pagefüller findet. Vielleicht wäre ein finanzieller Anreiz da ein Mittel.
Zurück zu den Themenvorschlägen. Immer wieder hören wir, «warum bringt ihr nicht mal darüber einen Beitrag» oder «warum wart ihr nicht an diesem bestimmten Anlass?». In den meisten Fällen lautet unsere Antwort: «Wir wussten es nicht». Es ist ein Ding der Unmöglichkeit bei ein paar hundert Vereinen den Überblick zu behalten. Vor allem, da die Informationsquellen, sprich die Homepages, meist nicht aktualisiert sind. Es wird wohl Telepathie von unihockey.ch verlangt. Einfacher wäre da ein kleines Infomail an hc.yekcohinu@ethcireb. «Dann findet das entscheidende Spiel statt» oder «Der langjährige Spieler bestreitet an diesem Abend sein Abschiedsspiel». Egal aus welcher Liga. Es gibt so viele Möglichkeiten. Eine Vorankündigung erhöht die Chance auf einen Artikel massiv. Eine ganz schöne Möglichkeit ist auch, im unihockey.-ch-Printmagazin über den eigenen Verein berichten zu lassen. Das gibt man auch gerne mal Sponsoren und Sympathisanten ab. Wir beraten da gerne. Aber bitte nicht nur warten und die Faust im Sack machen.
Shoot, so that's that one supoepss. 200.195.180.208
30. 09. 2012