12.
2010
Um die Wurst
Von: Keller
Damian
Es geht los. In knapp vier Stunden wird die Hartwall-Areena rappelvoll sein, wenn Finnland gegen Tschechien in den Final einzieht - zumindest zweifelt daran hier niemand, schon gar nicht nach den Leistungen der Tschechen in der Vorrunde und im Viertelfinal gegen Estland. Ich hoffe, dass diesmal alle Fans in der Halle bleiben für das Spiel der Schweizer. Der Halbfinal gegen Schweden hat definitiv eine würdige Kulisse mit einer fünfstelligen Zuschauerzahl verdient.
Es ist das 47. Duell der beiden Nationen - noch nie konnte die Schweiz gewinnen. Erst sieben Unentschieden stehen in der Statistik. Wenn es ausgerechnet heute mit dem ersten Sieg klappen sollte, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
Gerber top
Philu Gerber wird schon im ersten Drittel so viel zu tun bekommen, wie in allen drei Partien zuvor zusammengerechnet. Er muss am obersten Limit spielen, damit die Schweiz eine Chance hat.
Defensivverhalten
Bisher zeigte die Schweiz insgesamt ein tadelloses Defensivverhalten. Gegen Schweden geht aber alles zweimal schneller. Konzentrationslücken werden gnadenlos ausgenützt, Aussetzer darf man sich keine leisten.
Hofbauer und...?
Selbst wenn in der Defensive alles klappt, wird man nicht ohne Gegentore bleiben. Dafür sind die Schweden einfach zu gut. Die Schweizer dürften mindestens fünf Tore schiessen müssen, wenn sie in den Final wollen. Verteilen wir die Tore: Matthias Hofbauer wird heute so viele Checks einstecken müssen wie in der ganzen bisherigen SML-Saison - hoffentlich hat er dennoch die Kraft, um zwei Treffer zu erzielen. Das dritte Tor kommt von Bruder Christoph, dazu je eines von Emanuel Antener und eines von Simon Stucki ... Reicht das? Oder braucht es noch einen Hammer von Kusli Gerber oder einen Luckypunch (Wanner, Zimmermann)?
Die Spannung steigt jedenfalls von Minute zu Minute. Die bedeutungslosen Gruppenspiele mit den Steinzeitresultaten sind vorbei, jetzt geht es um die Wurst. Die nun folgenden Partien sind diejenigen, die am Schluss haften bleiben werden. An die guten Leistungen gegen Lettland oder Russland wird sich schon bald niemand mehr erinnern.
Andere Blogs von Keller Damian
Damian Keller ist 1972 in Winterthur geboren und lebt auch da. Er ist Herausgeber und Chefredaktor des unihockey.ch Printmagazins. Über seine Blogs sagt er, dass diese „persönliche und pointierte Meinungen enthalten, die zum Nachdenken und Diskutieren anregen sollen“.
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