12.
2010
Wieviele Mützen brauchst du?
Die letzten Tage vor der WM waren ein Nervenkitzel. Das Kabinenpersonal der finnischen Fluggesellschaften Finnair und Blue1 begann am letzten Dienstag einen Streik - und sorgte damit für helle Aufregung. Die Organisatoren der am Samstag startenden Weltmeisterschaft riefen die Teams auf, allenfalls auf andere Fluggesellschaften auszuweichen, um rechtzeitig in Helsinki einzutreffen. Abgesehen von den erheblichen Mehrkosten wäre dies wohl den wenigsten Delegationen möglich gewesen, man bucht ja nicht einfach so mal 20 bis 30 Personen um (die Schweizer können das). Auch die Nationen, deren Spieler aus allen Himmelsrichtungen individuell nach Helsinki fliegen, begannen zu zittern, ob alle wie geplant einrücken würden. Und nicht zuletzt die Crew von unihockey.ch, das Journalisten-Quartett und die Teilnehmer der erstmals durchgeführten Leserreise, wurden nervös.
Mittlerweile ist der Streik beendet, der Flugbetrieb beginnt sich zu normalisieren. Wir sind daher zuversichtlich, morgen Freitag wie geplant abreisen zu können. Leider ohne unseren Cheffotografen Erwin Keller, der heute am Knie operiert wird (gute Besserung an dieser Stelle) und somit die Chance verpasst, als erster fitgespritzter Fotograf in die WM-Geschichte einzugehen. Aufhalten kann uns jetzt - ausser, es bricht noch wieder irgendwo ein Vulkan aus - nur noch der Schnee. Völlig überraschend für einen Dezember begann diese Woche ja der Winter. Man vermisst den alten WM-Termin im warmen Mai... In Helsinki werden in der kommenden Woche Temperaturen bis zu Minus 10 Grad herrschen. Mathe-Aufgaben an finnischen Primarschulen stelle ich mir so vor: „Draussen sind Minus 1 Grad. Du brauchst eine Mütze. Wieviele Mützen brauchst du bei Minus 10 Grad?" Ab der Oberstufe lauten die Aufgaben dann: „Du trinkst 10 Vodka in 10 Minuten. Wieviele Leute kannst du zusammenschlagen, bis die Polizei kommt?" Über das Trinkverhalten der Finnen haben wir schon während der WM 2002 berichtet - wir werden sehen, wie die „WM-Splitter" diesbezüglich in diesem Jahr aussehen.
unihockey.ch ist für die kommenden langen Tage in der Hartwall-Areena gerüstet, die Schweizer Nati hoffentlich auch. Persönlich freue ich mich auf meine siebte Männer-WM. Routine wird das nie werden, jede WM hat ihr eigenes Gesicht. Diesmal ein am Anfang wohl noch etwas verkrampftes (Streik-Stress) und tiefgefrorenes (Temperaturen), doch die Atmosphäre in der Hartwall-Areena wird das schnell ändern. Und unsere Nati trägt mit einem Sieg gegen Lettland im Startspiel vom Samstag hoffentlich ebenfalls dazu bei - trotz des streikbedingten Umwegs über Prag bei der Anreise.
olha galera serpme fui colorado de corae7e3o e ne3o f5u falar b4so por isso.o internacional de porto 122.72.28.24, 1
30. 09. 2012