05.
09.
2012

61/91

Voneschen Reto

Von: Voneschen
Reto

61 und 91 waren die Zahlen des Wochenendes. 61 Zuschauer habe ich am Finale des Frauen-Masters in Zürich gezählt, 91 beim Männer-Finale. Die Atmosphäre in der Grünau hatte schon fast was Kathedralenhaftes. Andächtig verfolgten die Zuschauenden das Geschehen und hätte Daniel Gast nicht jeweils zu Drittelsbeginn sein altbekanntes «Alléz Wiler!» durch die Halle gebrüllt, hätten wohl einige den Wiederanpfiff verpasst. Die Schiedsrichter hätten gut auf ihre neuen Mikrofone verzichten können - bei der Ruhe in der Halle hätten sie auch ganz normal miteinander reden können. Erschreckend war einfach, wie aggressiv die Mannschaften jeweils Foulpfiffe forderten. Da wurde einem wieder mal bewusst, wie undankbar die Schiedsrichterei ist. Aber das soll jetzt diesmal nicht das Thema sein.

«Einmal ist keinmal» hiess das Motto nach der durchzogenen Premiere des Masters im Vorjahr. Zu schönes Wetter, unbekanntes Format, lauteten die Erklärungen für den damals mässigen Zuschaueraufmarsch. Der Anlass sollte eine zweite Chance bekommen. Und falls jetzt schon einige tief Luft holen, um über den «unfähigen Verband» zu schimpfen: Tief durchatmen. Hinter dem Masters steht das Nationalliga-Komitee. Also die gewählten Mitglieder der Nationalliga-Vereine. Heisst, die Vereine selber. Die ersten Vorstellungen des Masters tönten auch recht gut: Vorbereitungsturnier in gehobenem Masse, Preisgelder, erster vorsaisonaler Höhepunkt. Doch schon bei der Premiere im Vorjahr wurden zu wenige Sponsoren gefunden und die Preisgelder danach halbiert. Das Defizit lief dann über die Verbandskasse. Ein Teil wurde auch aus dem Playoff-Fonds - ab den Playoff-Halbfinals liefern die Teams einen Betrag in diesen Fonds - entnommen.

Für die diesjährige Austragung sprach der Zentralvorstand keine Defizitgarantie. Trotzdem sollte das Masters ausgetragen werden. Den wie schon gesagt: «Einmal ist keinmal». Und wieder war die Sponsorensuche knapp, die Vereine mussten dann Gutscheine für den Hauptsponsor-Wettbewerb (Master Circle) kaufen. Nach den tiefen Zuschauerzahlen am Wochenende dürfte der Anlass wohl wieder rote Zahlen geschrieben haben. Die Rechnung bekommen die Nationalliga-Präsidenten wohl an ihrer nächsten Sitzung präsentiert. Die Frage ist, wer bezahlt sie? Wieder die Vereine, sprich eine Entnahme aus dem Playoff-Fonds? Oder doch wieder die Verbandskasse, obschon keine Defizitgarantie gesprochen wurde?

Für ein Festhalten an dem Anlass spricht wenig bis gar nichts. Vorbereitungsturniere gibt es genug, dazu mussten auch Cupspiele unter der Woche ausgetragen werden, da das Masters an einem Cup-Wochenende stattfand. Von Seiten der Teams war wenig Begeisterung zu spüren. «Überflüssig», der meistgehörte Tenor. Ganz böse Zungen sprachen sogar davon, dass einige Teams nicht unfroh waren, ihre Partie verloren zu haben, um einen freien Sonntag geniessen zu können. Auch auf den Websiten war wenig über das Masters zu lesen. Auf einigen Seiten wurde nicht mal der Banner zum Anlass aufgeschaltet. Erstaunlich für einen Anlass, den die Vereinsvertreter selber wollten. Oder zumindest an den Nationalliga-Präsidenten-Sitzungen zugestimmt haben.

Wenn unbedingt ein Anlass vor der Saison durchgeführt werden soll, dann wäre wohl ein Ein-Tages-Event die einzige Lösung. Ein Supercup, wo Meister gegen Cupsieger antritt, beispielsweise. Aber wohl auch nur, wenn dieser Supercup in der Halle eines Teilnehmers ausgetragen würde. Denn das grösste Problem ist wohl, dass im Unihockey die meisten Fans nur zu Heimspielen kommen. Und sie kommen vor allem dann, wenn es um etwas geht. Wie am Cupfinal. Aber nicht für Plauschspiele am Sonntagabend in Zürich. Bezeichnenderweise lief vor dem Einschiessen im Männerfinal «Money For Nothing» von den Dire Straits. Nichts hätte besser zum Masters gepasst, als dieser Song.

Ich habe noch heute im Ohr, wie Matthias Hüppi in die Mikrofone von SRF brüllte: «Türkyilmaz. Türkyilmaz... Kubilay Türkyilmaz könnte die Schweiz zum Sieg schiessen in... Das Wunder von Neuenburg
Die allererste Unihockey-WM 1996 in Schweden ging noch ziemlich unbemerkt an mir vorbei. Für mich stand damals das lokale Schaffen im Verein im Vordergrund - „wer bringt am... Prager Geschichten
Die Bekanntgabe von Jyri Korsman als neuer Trainer von Floorball Köniz ab nächster Saison löste einen Schwall an Mitteilungen aus. Trainerkollegen und ehemalige Spieler... Professor Korsman
Auf die Saison wird es drei neue Regeln geben. So zumindest kann man das auf (sehr) einschlägigen Websites (vermutlich ist hier der Plural schon falsch) lesen. Eigentlich ist... Cool, vernünftig und dämlich

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3.Floorball Fribourg+2946.000
4.Pfannenstiel Egg+138.000
5.Ticino Unihockey+1235.000
6.UHC Grünenmatt+133.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1133.000
8.Ad Astra Obwalden-229.000
9.I. M. Davos-Klosters-4323.000
10.Regazzi Verbano UH Gordola-5619.000
11.UHC Lok Reinach-2418.000
12.Unihockey Limmattal-4717.000
1.Floorball Uri+5946.000
2.Aergera Giffers+836.000
3.Nesslau Sharks+1533.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+1333.000
5.UH Appenzell+1230.000
6.UH Lejon Zäziwil+323.000
7.Unihockey Basel Regio-2222.000
8.UHC Bremgarten-3820.000
9.Visper Lions-2217.000
10.Red Lions Frauenfeld-2810.000

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