Das Nichts

Spontane Ideen seien die besten hab ich mal gehört. Kann, muss aber nicht sein. Manchmal wünschte man sich, gewisse Ideen nicht in die Tat umgesetzt zu haben. Ja, ich war einer der 16‘500 Deppen, die gestern an das „Fussball-Spiel" nach Basel pilgerten. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Spielern und Betreuern von Chur Unihockey und GC für das „Beamtenmikado" entschuldigen. Das Saisoneröffnungsspiel war ein Hurricane zum gestrigen Rumgekicke. Noch nie, wirklich nie habe ich mich so gelangweilt an einem Sportanlass wie gestern. Ich hab auch schon 3. Liga und Veteranen Fussballspiele gesehen, 2. Liga Damen Unihockey an einem Sonntagmorgen überlebt, mir Cricket und Landhockey angetan und sogar Synchronschwimmen - alles war tausendmal interessanter als der gestrige Abend.

Und nein, wir sassen nicht im dritten Block und sahen die Ameisen auf dem Feld. Nein, elfte Reihe, man hätte den Atem der Spieler riechen können, wenn sich einer auch bewegt hätte. Nach der Pause wurde am Videoscreen mitgeteilt, dass Margairaiz ausgewechselt wurde- ich habe während 45 Minuten nicht bemerkt, dass er gespielt hat. Das witzigste war noch, was das „gemeine Volk" über Supergoalie Zuberbühler denkt. Jeder Rückpass, den er annehmen konnte, wurde zynisch beklatscht, nicht nur ich habe mich über den Ami-Treffer gefreut. Hat sich ja hoffentlich erledigt, Zubi und die Euro 08. Wenigstens etwas. Die paar amerikanischen Fans waren aus dem Häuschen und feierten den Torschützen enthusiastisch, sowie Supertalent Adu mit lauten „Freddie, Freddie" Rufen. Zustände wie bei einem Queen-Konzert anno dazumal...

Ob sich diese Profis bewusst waren, dass da 16‘500 Leute freiwillig kamen, noch ein ordentliches Batzeli an der Kasse deponierten,um sich dann so verarschen zu lassen? Wenn ich es jemals erleben sollte, dass eine Unihockey Nationalmannschaft so emotions- und motivationslos übers Feld schleichen sollte, dann wechsel ich die Sportart. Ich habe mich echt wieder gefreut am Wochenende Unihockey zu sehen. Auch wenn das nicht alle gerne hören - Amateur-Sportler sind einfach mit Herz dabei. Muss an dieser Stelle einfach mal gesagt werden. Ein Grund, weshalb man mindestens einen der Events am Wochenende schauen gehen soll. Kompliment an die Vereine, die versuchen etwas Grösseres auf die Beine zu stellen, so muss es sein. Schade, dass grad alles auf ein Wochenende fällt, aber besser so als gar nichts. Hoffentlich werden die Bemühungen unterstützt. Gerade diejenigen, welche monieren, dass nichts geboten werde, sind nun gefordert. Auf nach Bern, Uster oder Winterthur. unihockey.ch geht als Beispiel voran. Wir sind an jedem Event vor Ort. Hoffentlich hat sich bis dann auch noch mein Halsweh gelegt. Auch ein Andenken an gestern...