02.
2012
Vamos Aitor
Aufgepasst: Wer weiss wer Aitor Bermejo Lopez ist? Nein, das ist nicht einer der neuen YB-Ausländer, sondern die spanische Version vonThomas Wolfer. Weniger wegen dessen Six-Pack, mehr wegen seines Spielstils. Stets etwas hölzern und unkoordiniert, aber immer torgefährlich. In Spanien ist Bermejo Lopez eine Kultfigur. „Vamos Aitor", schallt es jeweils von der Tribüne, wenn der Schlacks mit dem schönsten Zöpfchen seit Roberto Baggio Richtung Tor zieht.
Was schreibt der jetzt von spanischen Stolperis, wird sich manch einer denken. Ganz einfach: Derzeit finden in Europa die Quali-Turniere für die WM anfangs Dezember in Bern und Zürich statt. Das Interesse hierzulande für die Quali-Turniere dürfte gering sein. Für die Entwicklung von Unihockey sind sie aber von grösster Wichtigkeit. Kleinere Nationen wie in diesem Jahr Slowenien und Polen, oder aufstrebende wie Deutschland, können im Rahmen einer „Mini-WM" ihren Sport zuhause bestens präsentieren. Ein Blick in die diversen Webstreams und Quali-Pages lohnt sich. Wir versuchen mit täglichen Berichten und Fotos die Anlässe würdig zu präsentieren.
Vor zwei Jahren hatte ich das Glück so ein Quali-Turnier hautnah zu erleben. Als Assistenztrainer begleitete ich Liechtenstein nach Spanien (wer's nicht glaubt: Hier der Beweis). Es war eine der besten Unihockey-Wochen, welche ich je erlebt habe. In El Escorial wurden die Unihockeyaner herzlich willkommen geheissen. Vom Barbier bis zum Tankstellenshop wusste jeder, dass die Qualification ansteht. Und die Stimmung unter den 900 Fans, welche beim „Gran Final" gegen Italien herrschte, ging wirklich unter die Haut. „Vamos Aitor", schrie ich mich beinahe heiser.
Solche Events braucht es, um weiter zu kommen. Nicht nur EFT-Spiele, wo die Top-Nationen unter sich sind, sondern auch Länderspiele, bei welchen es auch um etwas geht. Eben, eine Mini-WM. Die Deutschen machen das in Münster sehr gut. Bereits vor dem Turnier mehrten sich die Presseberichte über die Floorballer, die an die WM wollen. Und plötzlich war sogar auf der Startseite der Homepage der ARD-Sportschau über den Lochball zu lesen. Das sind kleine Schritte, aber besser kleine, als gar keine. Die Bestrebungen des IFF gehen in die Richtung, dass - wie im Fussball - nur der Titelverteidiger und der Gastgeber nicht durch die Qualifikationsmühlen gehen müssen. Vor der ersten 16er-WM in Helsinki waren acht Teams gesetzt. Jetzt sind es noch fünf. Noch ist es schwer vorstellbar, dass beispielsweise die Schweiz statt zu Länderspielen nach Lettland zur Quali nach Belgien reisen muss. Die Befürchtung vor weiteren Steinzeitresultaten ist gross. Selbst das biedere Polen gewann 27:0 und die alternden Norweger schossen die Gegnerschaft zweimal mit 21:0 ab. Doch nur schon um die Quali-Turniere aufzuwerten, wäre die Präsenz (oder sagen wir Entwicklungshilfe) der Top-Nationen durchaus wünschenswert.
Und um nochmals nach El Escorial zurück zu kehren: Spiele gegen die „Grossen" können durchaus Spass machen. Auch wenn Estland jetzt nicht gerade DER Titelfavorit ist, die elf Liechtensteiner strahlten wie Maikäfer, als es nach dem ersten Drittel nur 1:0 für Estland stand. 0:13 stands am Schluss, aber das war eigentlich allen egal. Nur schon einmal gegen die „Stars" antreten und nicht grad untergehen wie die Costa Concordia, das war schon was. Vor allem dann, als die Esten beinahe die Tschechen im WM-Viertelfinal rausboxten, kamen viele Erinnerungen herauf. Übrigens: Die Esten bezeichneten die Woche auf dem Campingplatz in El Escorial als tollen Teamevent, bei welchem die Mannschaft näher zusammenrückte. Eine ideale WM-Vorbereitung also, dies als positiver Nebeneffekt.
This was my first time contact with a FELT 29er (nerves rode any of their hatrlaids) and so I came t 198.101.245.16
29. 09. 2012