05.
2007
Zurück in der Realität?
Einen Tag ist die Weltmeisterschaft alt. Der erste Eindruck ist ernüchternd: Werbung in der City von Frederikshavn? Fehlanzeige. Stimmung in der Halle? Fehlanzeige. Eine funktionierende Homepage des Veranstalters? Fehlanzeige. Warmes Essen im Restaurant? Fehlanzeige. Zwischenverpflegung für Journalisten? Fehlanzeige. Eine stabile Wireless-Leitung im Pressecenter? Fehlanzeige. Offizielle Fanartikel? Fehlanzeige. Immerhin kann man sich das WM-Logo auf T-Shirts drucken…
Erwarte ich zu viel von solchen Anlässen? Waren die Massstäbe letzten Veranstaltungen in Stockholm und Varberg zu hoch? Drei Jahre hätten sie Zeit gehabt um sich auf diesen Anlass vorzubereiten, teilte der OK-Chef während der Eröffnungsfeier mit. Drei Jahre für zwei Felder aufzustellen und ein Matchprogramm zu drucken? Ich dachte immer Berner seien langsam… „Es wird sicher ein besseres Grümpelturnier“, warnten mich meine Kollegen von unihockey.ch. Ich wollte es nicht glauben – nun bin ich um eine Illusion ärmer.
Muss das wirklich sein? Unihockey will sich weiterentwickeln, den Anschluss an die grossen Sportarten schaffen, sich in der internationalen Sportszene etablieren. Dann darf man sich mit solchen Anlässen aber nicht zufrieden geben. „Es ist ja nur eine Damen-WM“, hörte ich heute sagen. Nur? Gerade, dass die Unterschiede zwischen Frauen und Männer Unihockey nicht so riesig sind wie beispielsweise im Eishockey und Fussball ist doch eine Riesenchance!
Immerhin es gibt auch Positives. Die Arena Nord ist eine topmoderne und eine dem Anlass entsprechend genau richtig grosse Anlage. Bereits wollten sie einige Schweizer Funktionäre auf Rollen stellen und mit heim nehmen. Auch, dass die Spiele der B-Gruppe nur zwanzig Meter neben der grossen Halle stattfinden, ist sensationell. Ebenfalls gleicht das Foyer der Wandelhalle im Bundeshaus. Dort treffen sich die Klatschtanten und Gerüchteerzähler – genau die richtige Umgebung für die unihockey.ch Macher…
Ich tröste mich mit unserem sensationellen Bungalow – Swimmingpool und Sauna sind im Haus, der Strand nur rund hundert Meter entfernt. Da stehen sogar Journalisten um halb acht auf, um eine Runde bei strahlendem Sonnenschein joggen zu gehen. Und auch die Freak-Show namens Song Contest ist dank Satelliten-Schüssel und zynischem deutschen Kommentar in der grossen Stube erträglich. Und ja, Spiele mit dänischer, schwedischer und norwegischer Beteiligung sind sehenswerte Sachen. Aber das ist ganz ein anderes Thema.
Vielleicht sehe ich alles doch zu kritisch und die Organisatoren steigern sich noch bis Ende Woche. Dann zählt es ja wirklich. Bis dahin wird auch die Schweizer Nati ihre Form gefunden haben, auch wenn der heutige Start nicht schlecht war. Auch dort hat nicht alles geklappt, aber gereicht hat’s trotzdem ohne Probleme. Das Warmlaufen hat begonnen – auf und neben dem Feld. Die Hoffnung auf eine würdige WM habe ich nicht aufgegeben.
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02. 10. 2012